Hausen im Wiesental Schon etwas vom „Meierloch“ gehört?

Markgräfler Tagblatt
Über Herkunft und Bedeutung von Vornamen sprachen Helga und Siegfried Schmieg beim Frauentreff. Foto: Klaus Brust Foto: Markgräfler Tagblatt

Frauentreff: Wissenswertes über Vor- und Familiennamen

Hausen (kb). Der Frauentreff kam bei Mitorganisatorin Constanze Streu auf dem Sattelhof zusammen und erfuhr manche interessanten Neuigkeiten über Herkunft und Bedeutung der Vornamen. Siegfried Schmieg hatte sich in vielen Stunden der Aufgabe gestellt, die Namen der Teilnehmerinnen unter die Lupe zu nehmen. Seinen Ausführungen wurde aufmerksam gefolgt.

„Was haben Fritz, Ernst, Peter, Paul, Wilhelm, Karl und Burkhart gemeinsam?“, lautete eine spitzfindige Frage. Sie seien gleichzeitig Vor- und Familiennamen. „Warum gaben sich die Leute früher Namen?“ Sie wollten aus der Anonymität heraustreten und mit den Namen ausdrücken auch so zu werden, wie diese waren. Etwa 6000 verschiedene Vornamen gebe es, so Schmieg.

Mit Irrtümern über Namen wurde aufgeräumt und aufgezeigt, dass man um die Ecke denken müsse. So solle man Erika nicht mit der Pflanze gleichen Namens verbinden, sondern sie auf den männlichen Erik zurückführen. Hauptsächlich stammen die Namen aus dem Germanischen, Griechischen, Hebräischen und Lateinischen, wenige auch aus dem Arabischen und Persischen, was an zahlreichen Beispielen verdeutlicht wurde.

Manche Namen tauchen verwandt in vielen Sprachen auf, wie der Namen Hans zeigt: Iwan, Giovanni, Joe, Jean, Jane, Jakob und Jobbi. Auch Doppelnamen wurden angesprochen und die Bedeutung der germanischen Wortsilben erklärt. Auffallend bei der Top Ten der Vornamen in New York ist: Ester, Sarah, Lea, Rahel, Miriam, Hanna, David, Josef, Daniel, Benjamin sind allesamt hebräische Namen.

Gerne wurden auch die Vornamen der Fürsten und Könige und deren Gemahlinnen verkürzt verwendet, was auch die Redewendung von „Hinz und Kunz“ verständlich macht. Zu den Familiennamen der Anwesenden hatte Siegfried Schmieg auch einige Informationen parat. So tragen den Namen Olschowka 218 Personen, Hellige 365 Personen, Streu 432 Personen, Schubring 594 Personen, den Namen Fischer aber 171 293 Personen. Zu den häufigsten Familiennamen zähle der Name „Meier.“ Im Norden Deutschlands vor allem mit „ei“ und „ey“, im Süden vermehrt mit „ai“ und „ay“. Doch in der Frankfurter Gegend sei auffallend, dass der Name fast nicht vorkomme, also ein „Meierloch“ zu beobachten sei. Dafür komme sehr oft der Name „Hofmann“ vor, abgeleitet von „Meier, der einen Hof verwaltet.“ Zum Schluss verriet Siegfried Schmieg noch, dass etwa 25 Prozent der Menschen ihren Vornamen hassen; die Eltern folglich bei der Namenswahl viel zu sorglos waren. Beim gemütlichen Kaffeetrinken im Café Reichert fand der aufschlussreiche Nachmittag bei anregenden Gesprächen einen würdigen Abschluss.

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