Hausen im Wiesental Sensibilität und Feinheit der Natur erfasst

Markgräfler Tagblatt
Passend zu den Werken von Renate Brutschin (rechts) wurde die Vernissage von Valentina De Pasquale musikalisch gestaltet. Foto: Klaus Brust Foto: Markgräfler Tagblatt

Vernissage: Werke der Künstlerin Renate Brutschin werden derzeit im Hebelhaus ausgestellt

Hausen (kb). Eine außergewöhnliche Vernissage erlebten zahlreiche Kunstfreunde und Kunstinteressierte am Sonntagmorgen im Hebelhaus. Was Renate Brutschin aus Fahrnau mit ihren farbenfrohen Naturbildern, ihren lyrischen Gedanken und die Musiktherapeutin Valentina De Pasquale mit ihren Klangimprovisationen boten, war faszinierend und verzaubernd.

Ricarda Beilharz, Kulturbeauftragte der Gemeinde, sagte bei ihrer Begrüßung zu Recht, der Mehrzweckraum habe Farbe bekommen, leuchte und strahle. Bevor Konrad Grund einführende Worte zur Ausstellung unter dem Thema „Farben-Froh-Sinn“ sprach, gab es ein großes Kompliment an die Gemeindeverwaltung, die solche Kultur-Veranstaltungen ermögliche und unterstütze.

Für den Begriff „Farben“, so Grund, stehe das Pigment, die Kolorierung der Leinwand und die unendliche Farbigkeit der Natur. Nur wer freudig skizziere und male, in die Originalität des floralen Lebens blicke, könne das „Frohe“ vermitteln. Beim „Sinn“ werde der Betrachter angesprochen, sich mit Pflanzen zu beschäftigen und zu staunen, wie inspirativ ein enges Verhältnis zur Gestaltungskraft der Natur sein könne. Die Künstlerin, so Grund weiter, dringe ein in das Wesen der Natur, bringe sie teils abstrahiert, teils geometrisch und mal ohne Perspektive oder Raum auf die Leinwand in ästhetisch fein abgestimmter Kolorierung mit zarter Transparenz. In Mischtechnik, mit diversen Malmitteln wie Ei-Tempera, Acryl, Pigmenten und Wachs arbeite die Malerin und skizziere dabei die Natur.

Renate Brutschin stammt aus Fahrnau, wohnt noch dort und vor allem auf Sizilien, ihrer zweiten Heimat. Die Lehrerin für Kunst und Werken ging aber nicht in den Schulalltag, sondern lebte ihren künstlerischen Neigungen aus. Sie arbeitete lange in einem Sozialprojekt am Bodensee, dann folgten Lebenszeiten in Italien. Seit ihrer Kindheit hat Renate Brutschin mit Begeisterung gezeichnet und gemalt. Dies dokumentierte ihr erster Kunstlehrer an der Realschule Zell, Gerd Eckert aus Hausen, der ihr zwei Bilder aus dem Jahr 1968 überreichte, die Brutschin damals im Unterricht angefertigt hatte.

Vor der offiziellen Eröffnung der Ausstellung spielte Valentina De Pasquale mit Klangschalen und dem selten Instrument Streichpsalter, der mit zwei Bögen gestrichen wird, meditative Klangimprovisationen, die die Hörer in ihren Bann zogen. Dazu trug Renate Brutschin selbst verfasste lyrische Verse und Texte über Naturbeobachtungen vor. Die 36 Bilder, inspiriert von der Natur, hauptsächlich in Klein- und Mittelformaten, strahlen Poesie, Sensibilität und Feinheit aus. Blumen, Früchte und Kräuter wie Flieder, Klatschmohn, Veilchen, Kirschen, Oliven, Orangen, Disteln und Rosmarin gibt es zu entdecken, ebenso Gebäude und Landschaften. Außerdem faszinieren auch Farbkompositionen wie „Auf der Wiese“.

Die Ausstellung kann bis Sonntag, 9. April, zu den Öffnungszeiten des Hebelhauses jeweils mittwochs, samstags und sonntags von 13.30 Uhr bis 17 Uhr besichtigt werden.

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