Fasnacht: Inzlinger Narren schicken Bürgermeister Muchenberger in Zwangsurlaub
Inzlingen (rr). Mit lautstarkem Getöse zogen am Donnerstagabend zahlreiche Hemliglunkis von der Bruggewoog bergauf, angeführt von der Guggemusik „Schlösslisymphoniker“. Ganz vorn sorgte das neue Feuerwehrauto für einen freien Weg. Viele Familien mit Kindern waren im Zug auszumachen. Für etliche Mädchen und Buben war es ein ganz besonderer Spaß, mit Fackeln für Licht zu sorgen.
Weiße Hemden in einer erstaunlichen Vielfalt waren zu sehen, dazu etliche Nachtmützen – allein der Blick auf diese närrische Modenschau war ein Vergnügen. So, wie es in Inzlingen üblich ist, erwarteten weitere Hemliglunki vor ihren Grundstücken den Tross und reihten sich dann ein.
Autofahrer, die talwärts unterwegs waren, rollten an den Straßenrand und ließen den weißen Tross schmunzelnd passieren. Nur ein Autofahrer schüttelte heftig mit dem Kopf – dies war jedoch nicht verwunderlich, denn dem Autokennzeichen nach stammte der Mann aus Niedersachsen.
Nach einer guten halben Stunde erreichte der Umzug die SVI-Halle. Dort erwartete sie eine kleine Bewirtung und lautstarke Stimmungsmusik. Die Kinder nutzten die Möglichkeit, auf der Bühne zur Musik zu tanzen und zu toben.
Nach einigen Minuten des Sortierens und Platzfindens musste Bürgermeister Marco Muchenberger auf die Bühne. Den Rathausschlüssel hatte der „Gmeivogt“ aus dem Waieland bereits lässig über die Schulter gehängt, denn er wusste, welches Schicksal ihm nun bevorstand. So nahm er es auch mit einer gewissen Freude auf, dass er nun für einige Tage in den Zwangsurlaub geschickt wurde. Tobias Schwöble, zweiter Vorsitzender der „Dännlihäxe“, machte dem Rathauschef unmissverständlich klar: „Am Aschermittwoch darfst du wieder ins Rathaus rein“. Anschließend ließ die Guggemusik die Fasnachtsstimmung weiter steigen. Die heiße Phase der Fasnacht in Inzlingen hat begonnen.
