Waiefescht: Musikverein Inzlingen bringt nach durchschlagendem Erfolg erneut „Lost Eden“ auf die Bühne
Wem im vergangenen Jahr der Partyabend am Waiefescht gefallen hat, der dürfte jetzt wahrscheinlich jubeln: Dem Musikverein Inzlingen ist es für diesen September erneut gelungen, die Band „Lost Eden“ zu engagieren. Diese hatte voriges Jahr im Festzelt auf der Schlosswiese eine Show gezündet, wie sie das Waieland noch nicht erlebt hat.
Inzlingen. Noch nie hat der Musikverein Inzlingen (MVI) für das Waiefescht zweimal hintereinander dieselbe Musikformation verpflichtet. Bei „Lost Eden“ allerdings macht der MVI eine Ausnahme. „Doch – das war letztes Mal so ein gigantischer Erfolg, dass wir gesagt haben: Das machen wir noch mal, den Knaller wiederholen wir“, sagt Vorsitzender Oliver Siebold.
Ganz voll war das Festzelt am Wasserschloss am Waiefescht-Samstag 2015 zwar nicht, aber das, ist sich Siebold sicher, lag bestimmt nicht an der Band selbst. Sondern wohl eher daran, dass die aus dem Tauberfränkischen stammende Party-Formation in unserer Region einfach noch zu unbekannt ist – und das bei 70 Auftritten im Jahr.
Seit dem jüngsten Waiefescht dürfte dies anders sein. Siebolds Hoffnungen ruhen nämlich auf dem Multiplikatoreffekt, also darauf, dass die mehreren Hundert Besucher von damals in ihrem Bekanntenkreis herumerzählt haben, was sie in Inzlingen mit „Lost Eden“ erlebt haben.
Wer dabei war, erinnert sich an eindrückliche Bühnenshows mit Pyrotechnik, erstaunliche Verwandlungsfähigkeit bei der Kostümierung, Klasse-Gesang, Stimmung und mitreißenden Sound – also jede Menge für Augen und Ohren. „Lost Eden“ und „Girlpower hoch 3“ hatten damals alle Register gezogen. Eben noch Abba, plötzlich Hip-Hopper – und dann auf einmal die Brachialrocker von Rammstein. Die Combo samt Bühne war stets stilecht ausstaffiert und hatte so viel Pyrotechnik dabei, dass die Temperaturen vor der Festzeltbühne nicht nur beim Tanzen um einige Grad zulegten. Der Bühnen- und Kostümwechsel ging dabei derart rasch vonstatten, dass man als Zuschauer oftmals erst auf den zweiten Blick verstand, dass „die da von jetzt“ auch „die da von vorhin“ waren. Und das Zelt tobte. So sehr, dass der MVI beim 66. Waiefescht an den Erfolg anknüpfen möchte.
Das Wagnis ist dabei nicht gerade klein. Denn eine Party-Band wie „Lost Eden“, die andernorts ganze Hallen füllt, ist durchaus ein finanzielles Risiko für einen kleinen Musikverein wie den aus Inzlingen, der das „Fescht“ Jahr für Jahr ganz alleine stemmt.
Drei Tage lang „Fescht“ auf der Schlossmatte
Zudem liegt das Dorf etwas abseits und nicht gerade an einer Magistrale. Wer zum „Waiefescht“ fährt, der kommt gezielt. „Laufkundschaft“, die dort spontan hängenbleibt, gibt es nicht.
Genau deshalb steigt der MVI bereits jetzt, gut zwei Monate vor dem Fest, in dessen Bewerbung ein. Ab 1. August gibt es Karten im Vorverkauf für den Partyabend mit „Lost Eden“ (siehe Infokasten).
„Es wird hinhauen“, ist Vorsitzender Siebold hoffnungsfroh. Seit 13 Jahren ist der Zollbeamte Vorsitzender des Inzlinger Musikvereins. Dieser zählt zur Zeit 43 Aktive, die Anfang September gemeinsam mit etlichen Helfern das gut 2000 Plätze bietende Festzelt auf der Schlossmatte aufbauen werden. „Wir sind froh, dass immer so viele mit anpacken, es würde sonst nicht gehen“, sagt Siebold dankbar.
Doch auch jenseits des Partyabends mit „Lost Eden“ hat das Waiefescht wie gewohnt viel zu bieten. So beginnt der Festbetrieb am Samstag, 17. September, ab 12 Uhr. Ab dann gibt es wieder die legendären Zwiebel-, Apfel- und Zwetschgenwaien, denen das Fest seinen Namen verdankt, sowie weitere Gerichte. Ab 20 Uhr stehen „Lost Eden“ auf der Bühne.
Der Festsonntag, 18. September, steht im Zeichen der Blasmusik. Es kommen die Trachtenkapelle Aitern sowie die Musikvereine aus Tannenkirch, Minseln, Karsau und Nollingen. Der Firmen- und Handwerkerhock bildet am Montag, 19. September, den Auftakt zum letzten Waiefescht-Tag. Ab 15 Uhr ist Kindernachmittag. Die „Dinkelberger Musikanten“ übernehmen um 17.30 Uhr die Regie und übergeben ab 20 Uhr an die Tanz- und Unterhaltungsband „Livetime“, ehemals bekannt unter dem Namen „Badische Beamtenband“.
Karten zum Vorverkaufspreis von elf Euro für den Waiefescht-Partyabend mit „Lost Eden“ gibt es ab dem 1. August bei der Wasserschloss-Apotheke Inzlingen, in den Filialen der Bäckerei Kunzelmann (Inzlingen, Grenzach und Wyhlen), bei Stahlbau Lemmenmeier in Riehen, bei Schreibwaren-Löffler in Herten sowie bei jedem Aktivmusiker des Musikvereins Inzlingen. Auch kann man sie über www.musikverein-inzlingen.de anfordern. An der Abendkasse kosten die Karten 14 Euro. Wie immer ist der Eintritt für unter 16-jährige Besucher kostenlos.
