Inzlingen Ende einer schwierigen Baustelle

Die Oberbadische
Der Inzlinger Gemeinderat besichtigte nach der jüngsten öffentlichen Sitzung die Baustelle des Regenüberlaufs am Hotel „Krone“ in der Riehenstraße. Foto: Manfred Herbertz Foto: Die Oberbadische

Inzlinger Gemeinderatsmitglieder besichtigen neuen Regenüberlauf an der Riehenstraße

Inzlingen (mh). Gewässerschutz ist teuer. Damit die Inzlinger Ratsmitglieder sehen, was mit dem Geld der Gemeinde geschieht, wurde nach der jüngsten Ratssitzung der neue Regenüberlauf an der Riehenstraße bei der „Krone“ besichtigt.

Rund 460 000 Euro kostet das Bauwerk, das dort im Boden verborgen ist. In etwa vier bis sechs Wochen sollen die Arbeiten abgeschlossen, und dann nahezu – bis auf zwei Serviceluken im Gehweg – nichts mehr davon zu sehen sein.

Berthold Reichert und Stefan Scheurer vom Ingenieurbüro Himmelsbach+Reichert erläuterten vor Ort dem Gemeinderat die Bauweise und Funktion des Regenüberlaufs. Dieser bringe eine wesentliche Verbesserung der Abwasserableitung und damit den eingeforderten Gewässerschutz vor allem für den Aubach mit sich. Umweltauflagen der Schweiz – das Inzlinger Abwasser wird in Basel gereinigt – machten die großen Investitionen nötig.

Weitgehend fertiggestellt ist das Bauwerk. Die komplizierte Technik ist im Untergrund verborgen. Was jetzt noch fehlt, sind drei Meter hohe Gabionenwände zum Hang hin, der mit zwölf Meter langen Erdnägeln gegen ein eventuelles Abrutschen gesichert ist. Reichert betonte, man liege im Zeitplan, und auch die Kosten bewegten sich bislang im ermittelten Rahmen.

Vollautomatische Anlage

Bürgermeister Marco Muchenberger betonte, dass es eine „schwierige Baustelle“ gewesen sei. Man hätte die Bauzeit von rund viereinhalb Monaten halbieren können, hätte dazu aber die Riehenstraße komplett sperren müssen. So allerdings bewegte man sich auf engsten Raum, was viel zusätzliche Zeit gekostet habe. Muchenberger lobte dabei die Ingenieurleistungen für das komplexe Bauwerk.

Der Regenüberlauf leitet bei starken Regen das Oberflächenwasser in den Aubach ab. Die sensorgesteuerte Anlage funktioniert dabei so, dass dabei keine Feststoffe in den Bach gelangen können. Erst ab einer bestimmten Wassermenge wird das relativ saubere Regenwasser aus der Kanalisation in den Aubach abgeschlagen. Spezielle Siebe verhindern, dass dabei Feststoffe mitgeschwemmt werden. Das Ganze geschieht vollautomatisch. Die Anlage wird per Computer überwacht, die Daten werden gesammelt und können jederzeit abgerufen werden.

Der Bau dieses Regenüberlaufs dient auch der Betriebssicherheit der Abwasserreinigungsanlage (ARA) in Basel. Zu viel und dazu relativ sauberes Regenwasser würde ihre Reinigungsleistung beeinträchtigen. Schlussendlich spart man durch den Regenüberlauf auch Gebühren: Denn jeder Kubikmeter Wasser, auch sauberes Regenwasser, der in die ARA eingeleitet, wird in Rechnung gestellt.

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