Inzlingen Großer Schlussapplaus für ein kleines Ensemble

Die Oberbadische
Besondere Akzente beim Konzert des Hamonika-Clubs Inzlingen setzte unter anderem die Sopranistin Claudia Pfeifer. Foto: Rolf Reißmann Foto: Die Oberbadische

Kirchenkonzert: Fast 200 Besucher hören dem Harmonika-Club Inzlingen zu / Unterhaltsamer Auftritt der „Buttenbergspatzen“

Von Rolf Reißmann

Inzlingen. Mit einem anspruchsvollen Konzertprogramm begeisterte der Harmonika-Club Inzlingen (HCI) am Sonntagabend in der katholischen Kirche. Für das Ensemble war es bereits das 17. Kirchenkonzert.

Wie immer war auch dieser Auftritt als Benefizkonzert angelegt. Diesmal soll der Ertrag der musischen Erziehung in der Buttenbergschule zugute kommen. Deshalb auch saßen fast 30 kleine „Rotmützen“ an der Seite und warteten auf ihre Auftritte. Zweimal erfreuten die Kinder die Zuhörer mit ihren fröhlichen Liedern. Sieglinde Koch, Leiterin der „Buttenbergspatzen“, sagte, dass eigentlich 40 Mädchen und Jungen aus der ersten bis zur vierten Klasse mitsingen würden, aufgrund der Ferien könnten aber nicht alle dabeisein.

Einen ganz anderen Charakter hatte dann das Konzert des Harmonika-Clubs. Dem 1955 gegründeten Verein gehören nur noch sechs ständige Akkordeonisten an, doch drei Gastspieler aus dem Akkordeonorchester Grenzach ergänzten das Ensemble.

Von der Instrumentierung her blieb es nicht bei den Akkordeons. Bereits bei der Ouvertüre zur Wassermusik von Georg Friedrich Händel kam eine Trompete zum Einsatz. Nicht weniger anspruchsvoll war auch der Choral „Jesus bleibet meine Freude“ von Johann Sebastian Bach. Konzentriert und vielgestaltig boten die Musiker diese Stücke dar. Zweimal setzte die Sopranistin Claudia Pfeifer im Programm Akzente, auch hier fiel die sehr gute Abstimmung zwischen Instrumenten und Gesang auf. Spielte das Orchester bei acht Werken unter der Leitung von Daniel Bregger, so trat für das Hauptwerk Anne Kassecker vom Akkordeon-Orchester Grenzach als Dirigentin vor die Musiker. Denn das Largo, 2. Satz der Sinfonie „Aus der neuen Welt“ von Antonin Dvorak, benötigt wegen der häufig wechselnden Instrumenteneinsätze und der zahlreichen Variationen bei Tempo und Volumen eine klare Führung. Kassecker hatte früher das Inzlinger Orchester geleitet, deshalb war dieser Einsatz für beide Seiten nicht außergewöhnlich.

Auch der zweite Teil des Programms wurde von den Akkordeonisten sehr gut gemeistert. Es erfreute die nahezu 200 Zuhörer mit abwechslungsreichen Kompositionen. Neben der Trompete kam dabei auch die Gitarre zum Einsatz. Auf dem elektronischen Klavier begleitete der in Basel wohnende Klavierlehrer Gabriele Lucherini mehrere Stücke. Als er eine solistische Einlage gestaltete, wurde allerdings deutlich, dass sein hohes spielerisches Können aufgrund von ungeeigneter Technik nicht voll zur Geltung kommen konnte.

Abgesehen davon, dass ein „richtiges“ Klavier in der Kirche den besseren Klang gebracht hätte, war auch die Tontechnik teils nicht optimal ausgesteuert. Mehrfach baute sich ein Brummton auf, der erst relativ spät vom Techniker gehört und abgestellt wurde. Dem Konzertgenuss tat dies aber keinen Abbruch, sodass das kleine Orchester einen herzlichen, großen Applaus gespendet bekam.

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