Die Gewerkschaft prämiert Beiträge, die sich kritisch mit dem Wandel der Arbeitswelt auseinandersetzen und eindrucksvoll die Konsequenzen und Herausforderungen für die Beschäftigten im Südwesten aufzeigen. Zwei Wirtschaftsredakteure der Stuttgarter Nachrichten haben in diesem Jahr die Ansprüche erfüllt: Sabine Marquard und Walther Rosenberger nahmen am Mittwochabend in der Stuttgarter Rosenau den Preis entgegen. Im Artikel „Der Hausmeister und die Landesbank“ (Thema: Streitfall Leiharbeit) bereichert Marquard aus Sicht der Jury Facetten der Leiharbeit (wie Missbrauch) um einen weiteren Aspekt: die Grauzone zwischen Werkverträgen und Leiharbeit. „Das gelingt ihr konsequent und sehr überzeugend am Beispiel eines bei der Landesbank LBBW eingesetzten Hausmeisters“, heißt es in der Begründung.
Welchen Preis die Top-Verdiener in der Wirtschaft – sogenannte außertariflich Beschäftigte – für Privilegien wie Dienstwagen, Firmen-Handy und weitere Vergünstigungen zu bezahlen haben, ist ein bislang vernachlässigter Aspekt in der Berichterstattung. Rosenberger beleuchtet ihn am Beispiel des Esslinger Maschinenbauers Festo im Beitrag „Mitarbeiter stellen Festo auf den Kopf“ (Thema: Neue Arbeitsregeln für Topleute). Ein Artikel, der nach Meinung der Jury „ein herausragendes Beispiel für „Constructive News“ ist: weil er Missstände unverblümt und nüchtern benennt. Und weil er zeigt, dass es auch anders geht, wenn Arbeitnehmer und Arbeitgeber nur an einem Strang ziehen.