Kandern Amerikanische Einwanderer sollen nicht weiter aufsteigen

Weiler Zeitung
Regina Biss und Christoph Chucholl machen sich ein Bild vor Ort, während sie aus der Luft gefilmt werden. Foto: Günzschel Foto: Weiler Zeitung

Krebse: SWR-Fernsehen widmet sich in einer aktuellen Reihe invasiven Arten / Dreharbeiten in der Kander / Heute Sendetermin

Kandern (ag). Unter der Überschrift „Neu im Ländle“ beschäftigt sich „SWR Aktuell Baden-Württemberg“ derzeit mit eingewanderten Arten. Diese Woche werden in der Fernsehsendung ab 19.30 Uhr täglich „neue Exoten“ vorgestellt. Dem amerikanischen Signalkrebs war das Fernsehteam in der Kander auf der Spur.

Es handelt sich dabei um einen problematischen Einwanderer, da er eine Gefahr für heimische Arten darstellt. Denn der Signalkrebs ist Überträger der für ihn selbst ungefährlichen Krebspest. Für einheimische Arten wie den Dohlen- und den Edelkrebs indes verläuft die Krankheit immer tödlich.

Um den Fortbestand der heimischen Arten wenigstens in den Oberläufen der Flüsse zu schützen, wurden im vergangenen Herbst drei Schutzbleche in Wollbach, Lippisbach und Kander angebracht. Die rutschigen Hindernisse sollen sicherstellen, dass sich der Einwanderer nicht noch weiter flussaufwärts ausbreitet.

Außerdem wurden Schilder angebracht, die das Projekt erklären und die Bevölkerung für die Problematik sensibilisieren sollen. Denn auch Menschen können die gefährlichen Pilzsporen verbreiten, die für die Krebspest verantwortlich sind, indem sie durch verschiedene Bereiche des Flusses waten.

Regina Biss vom Referat Naturschutz und Landschaftspflege beim Regierungspräsidium Freiburg war dabei, als die Schutzbleche vergangenes Jahr angebracht wurden. Für die Dreharbeiten des SWR kam sie nun erneut nach Kandern. Sie sah darin eine Gelegenheit, das Projekt einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen und auf die Gefährdung der einheimischen Krebse hinzuweisen.

„Der Signalkrebs ist viel vermehrungsaktiver als die heimischen Krebsarten und tritt in Massen auf“, erklärt Biss die dichte Population etwas unterhalb der Sperre beim Kanderner Rathaus. Dort brauchen sie und der Krebsexperte Christoph Chucholl nicht lange, bis sie ein paar stattliche Exemplare gefunden haben. Das Fernsehteam bemüht sich derweil, das Treiben im Fluss mit einem Multicopter aus der Luft einzufangen.

Aber auch erste Hinweise darauf, dass die Schutzbleche ihren Zweck erfüllt haben könnten, wurden von den beiden Biologen gefunden. In einigen Zuflüssen zur Kander stießen sie auf Dohlenkrebse.

Mit endgültigen Ergebnissen rechnet Biss jedoch nicht vor dem Frühjahr. Denn erst in diesem Herbst beginnen die eigentlichen Untersuchungen, die zeigen sollen, ob das Pilotprojekt mit den Sperren aus Blech auch den gewünschten Effekt hatte.

n Der Beitrag wird heute, Mittwoch, 16. August, ab 19.30 Uhr im SWR-Fernsehen gesendet.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading