Kandern Auch ein Zeitdokument

Weiler Zeitung
Stella und Jasmin aus der achten Klasse rühren die Werbetrommel beim Bücherverkauf.                                                                Foto: Silke Hartenstein Foto: Weiler Zeitung

Schreibwerkstatt: Schüler präsentieren ihre Fantasy-Geschichten

Kandern (sih). Was entsteht, wenn Kinder ihre Fantasie und ihre Erfahrungen mit der realen Welt in Geschichten fassen, konnte man bei der Präsentation der jüngsten Schreibwerkstatt an der August-Macke-Schule hören und sehen. 58 Sechstklässler der Gemeinschaftsschule hatten sich sechs Wochen lang intensiv mit dem Schreiben eigener Geschichten befasst, alleine, zu zweit oder zu dritt. Nun war die Aula bis zum letzten Platz gefüllt mit stolzen Eltern, Freunden und Verwandten.

„Sogar die Mittagspause nutzten viele Schüler, um an ihren Projekten zu arbeiten“, freute sich Rektorin Ursula Ganzke in ihrer Begrüßungsrede. Das Thema „Fantasy“ regte genau diese kräftig an, zudem kam auch bei dieser Schreibwerkstatt das sinnliche Element hinzu: Zum Entwerfen, Schreiben, Korrekturlesen und Abtippen der eigenen Geschichte gehörten auch Basteln, Malen oder das Anlegen von Powerpoint-Präsentationen. Der Deutsch- und Kunstunterricht war in diesen sechs Projektwochen ganz der Schreibwerkstatt gewidmet und Ganzke dankte den Deutsch- und Kunstlehrerinnen Brigitte Hunold, Heidi Leyk, Birgit Oswald, Miriam Frey und Julia Scherer für ihren Einsatz.

Die Geschichten, so die Rektorin, seien nun in einem Buch zusammengefasst: „Ich schätze, es wird ein Bestseller“. Tatsächlich ist das Buch, das an diesem Abend viele Abnehmer fand, auch ein Zeitdokument. In ihm findet sich vieles davon wieder, was Kinder unserer Epoche bewegt. Der Einfluss der Medien war in vielen Geschichten ebenso deutlich spürbar wie diffuse Ängste angesichts einer unübersichtlich gewordenen Welt: Die Verdrängung von Naturvölkern, die Gefährdung der Umwelt, Diktaturen, Videospiele, Gruselfilme oder der Stress durch die Trennung der Eltern fanden Einzug in die Geschichten von Elfen, Wichteln, Aliens und Monstern.

Erwartungsgemäß widmeten sich die Mädchen mehrheitlich märchenhaften Zauberwesen, während die meisten Jungs dem Action-Genre mehr abgewinnen konnten.

Zur Schreibwerkstatt-Erfahrung gehört die Herausforderung, die eigene Geschichte und die eigenen illustrierenden Arbeiten vor großem Publikum zu präsentieren. Dies taten die Schüler in der Aula und in drei großen Schulräumen. Dort waren auch ihre Collagen, Masken, Figuren, Wichtelwelten, Landschaften, Gebäude und ein magisches Einhorn zu sehen.

Dass es in den Reihen der Kinder literarische Talente gibt, zeigten beispielsweise die ersten beiden in der Aula präsentierten Geschichten. Hier fand Carina Jehle in „Das magische Leben der Elfen“ eine praktische Lösung für das Problem, dass die Menschen unwissentlich den Lebensraum der winzigen Elfen zerstörten. Sebastian Swizek wiederum erzählte in „Der letzte Mensch“ eine in sich schlüssige Endzeitgeschichte mit starken atmosphärischen Bildern.

 Das Buch mit den gesammelten Geschichten kann für zehn Euro im Sekretariat der AMS erworben werden.

Umfrage

Bettina Stark-Watzinger

Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger hat sich für Zivilschutzübungen an Schulen ausgesprochen. Damit sollen Schüler besser auf den Kriegsfall, Pandemien und Naturkatastrophen vorbereitet werden. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading