Kandern Auch Eltern müssen mehr bezahlen

Weiler Zeitung

Gemeinderat: Gebührenerhöhung für Kindergärten beschlossen / Krankheitsvertretung wird eingestellt

Die Kosten für die beiden städtischen Kindergärten steigen. Dementsprechend sollen nun auch die Gebührensätze für die Eltern angehoben werden. Der Gemeinderat hat für das kommende Kindergartenjahr eine weitere deutliche Erhöhung für das Erstkind einer Familie beschlossen. Und die Gebühren werden weiter steigen

Kandern. Mit Gesamtkosten in Höhe von fast 1,5 Millionen Euro rechnet die Verwaltung im Jahr 2017, wobei 913 600 Euro auf den Städtischen Kindergarten in Kandern entfallen und weitere 558 500 Euro auf den Städtischen Kindergarten Wollbach. Im Jahr 2005 lagen die Kosten für die beiden Einrichtungen noch bei rund 600 000 Euro. Diese Kostensteigerung von 900 000 Euro in zwölf Jahren wurde in der jüngsten Gemeinderatssitzung mit Sorge betrachtet. „Die Kosten galoppieren uns davon“, meinte etwa Rudolph Mayer.

Mit rund 20 Prozent sollen sich die Eltern nun an diesen Kosten beteiligen. Eine entsprechende Gebührenerhöhung wurde einstimmig beschlossen.

Weitgehend stabil bleiben die Gebühren für ein zweites Kind, das zeitgleich mit dem ersten Kind einer Familie die Kindergärten besucht. Hier macht sich ein Abschlag von 25 Prozent für die Eltern positiv bemerkbar. Für ein drittes Kind muss sogar nur noch die Hälfte der Erstkind-Gebühr bezahlt werden, für jedes weitere Kind zahlt eine Familie nur noch ein Fünftel.

In altersgemischten Gruppen zählen Kinder unter drei Jahren für zwei. Denn ein regulärer Kindergartenplatz kann durch den höheren Betreuungsschlüssel dann nicht besetzt werden. Dennoch hat sich die Stadt Kandern gegen einen Zuschlag von 100 Prozent entschieden. Für unter Dreijährige in altersgemischten Gruppen ist ein Aufschlag von 75 Prozent zu bezahlen.

Ein aktueller Kostenfaktor ist die 75-Prozent-Stelle als Krankheitsvertretung für die beiden städtischen Kindergärten, die laut Beschluss zum nächstmöglichen Termin eingerichtet werden soll. Zum Hintergrund: Eine Krankheitsvertretung, die im September 2015 eingestellt wurde, gehört aufgrund eines Personalengpasses mittlerweile zum Stammpersonal. In den Pfingstferien kam es deshalb zu der Situation, dass die Kinderkrippe im Kindergarten Kandern wegen eines erneuten personellen Engpasses geschlossen werden musste. Durch die Krankheitsvertretung soll eine solche Situation in Zukunft vermieden werden.

Diskutiert wurde am Montag im Ratsrund die Frage, ob die Stelle zunächst auf ein Jahr befristet werden sollte. Dies könne dann jedoch zu einem erneuten Engpass führen, merkten Mayer und Gabriele Weber an. Eine befristete Anstellung sei zudem weniger attraktiv, argumentierte Johann Albrecht.

Abgelehnt wurde eine Beitragsrückerstattung für die Zeit der Krippenschließung, nicht zuletzt auch deshalb, weil acht der zehn Krippenkinder die Einrichtung teilweise trotzdem besuchten.

Der Bedarf an Kindergartenplätzen ist groß. Neben den beiden städtischen Kindergärten in Kandern und Wollbach wurden deshalb auch die drei Kindergärten privater Träger mit in die Bedarfsplanung für 2016/2017 aufgenommen: das evangelische Kinderhaus Tannenkirch, der evangelische Kindergarten Holzen und der Waldorfkindergarten Feuerbach. Schon jetzt zeichnet sich der Bedarf für eine zweite Krippengruppe im Kindergarten Kandern ab.

Problematisch: Die Gebühren steigen weiter – im Kindergartenjahr 2017/2018 voraussichtlich um sechs bis acht Prozent.

Regelgruppe Kandern  (bisher 100 Euro)                                                      106 Euro

Verlängerte Öffnungszeiten Kandern (bisher 145)            154 Euro

Ganztags Kandern (bisher 224 Euro)                                                               235 Euro

Kinderkrippe Kandern (bisher 292 Euro)                                                 325 Euro

Verlängerte Öffnungszeiten Wollbach (bisher 125)          132 Euro

Ganztags Wollbach (bisher 199 Euro)                                                           209 Euro

Kinderkrippe Wollbach (bisher 292 Euro)                                               325 Euro

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