Kandern Beliebten Treffpunkt nicht einzäunen

Weiler Zeitung
An der 100-Meter-Laufbahn muss nur wenig gemacht werden. Das Gras wächst manchmal hinein. Foto: Alexandra Günzschel Foto: Weiler Zeitung

Gemeinderat: Sanierung der Leichtathletikanlage bei der Schule beschlossen / Teure Umzäunung abgelehnt

Die Leichtathletikanlage hinter der August-Macke-Schule ist in einem schlechten Zustand und soll daher saniert werden. Um die Anlage dauerhaft besser vor Verunreinigungen und Vandalismus zu schützen, wurde auch über eine zwei Meter hohe Umzäunung nachgedacht. Diese Idee fand aber keine Mehrheit im Gemeinderat.

Von Alexandra Günzschel

Kandern. Über die Einzelheiten informierte am Montag in öffentlicher Sitzung Simone Penner vom Stadtbauamt. 60 000 Euro, so erklärte sie, stünden im Haushalt für die Ertüchtigung der Anlage zur Verfügung. Bei einer Begehung vor anderthalb Jahren jedoch habe man festgestellt „So schlimm ist es gar nicht.“ Vieles müsse nur nachgebessert werden.

Bei der Weitsprunganlage etwa muss der Sand ausgetauscht werden. Er entspricht nicht den Anforderungen an eine solche Anlage und birgt daher ein Verletzungsrisiko. Der städtische Bauhof wird den alten Sand nun beseitigen. Ein Garten- und Landschaftsbauer wurde für 4000 Euro bereits damit beauftragt, verschiedene Arbeiten zur Ertüchtigung der Anlage durchzuführen.

Bei der 100-Meter-Laufbahn geht es vor allem um die regelmäßige Pflege, damit kein Gras in die Bahn hinein wächst. Weiterhin sollen die gern und häufig genutzten Sitzstufen am Rand des Kunstrasenspielfelds saniert werden.

Wichtig ist auch die Erneuerung des Ballfangzauns an der hangabwärts gelegenen Seite des Kunstrasenfelds, um Konflikte mit Anwohnern zu vermeiden. Hierfür schätzte Simone Penner die Kosten auf 11 000 Euro. Weitere Unterhaltungsmaßnahmen sind für die Kugelstoßanlage und das Kunstrasenspielfeld vorgesehen.

Ein ständiges Ärgernis auf der gesamten Anlage, die sowohl von der Schule als auch vom TSV Kandern genutzt wird, sind Hundekot, aber auch Beschädigungen, möglicherweise aufgrund der privaten „Festgelage“, die dort stattfinden. Deshalb entstand die Idee, das gesamte Gelände zwei Meter hoch zu umzäunen. Dafür hatte Simone Penner ohne den erforderlichen Ballfangzaun nochmals Kosten von rund 34 000 Euro kalkuliert. Der TSV wäre bereit, zehn Prozent dieser Summe zu übernehmen.

Dieses Vorhaben wurde im Ratsrund jedoch eher kritisch gesehen. Kaja Wohlschlegel, die den Zaun eigentlich befürwortete, wollte sichergehen, dass dort auch weiterhin bis in die Abendstunden hinein Fußball gespielt werden kann. Ulrike Lerner dagegen hielt nichts davon, einen beliebten Treffpunkt einzuzäunen. Auch Gabriele Weber fand, dass man den „in Kandern nicht gerade verwöhnten Jugendlichen“, diese Möglichkeit nicht nehmen sollte.

Das Gelände müsse eben gepflegt werden wie jeder Stadtpark, sprach sich auch Bernd Brohammer gegen die „teure“ Umzäunung aus. Dann müsste man das Areal oberhalb gleich miteinzäunen, argumentierte Johann Albrecht gegen das Vorhaben. Yannik Heckel merkte an, dass der ja überwindbare Zaun für eine gewisse Klientel noch eine zusätzliche Herausforderung darstelle. Der Zaun erfülle seinen Zweck nicht und sei teuer, fand auch Markus Stephan-Güldner. Unklar blieb auch, wer nach Beendigung des Schulbetriebs für die Anlage verantwortlich sein soll.

Am Ende sprachen sich nur fünf Ratsmitglieder für die Umzäunung aus, die damit abgelehnt war. Die anderen genannten Maßnahmen sollen aber wie beschrieben durchgeführt werden

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