Kandern Bessere Vernetzung das Ziel

Weiler Zeitung

Leitbildprozess: S-Bahn in Sachen Verkehr ganz oben auf Wunschliste / Bürgerbus

Das Top-Thema und der Dreh- und Angelpunkt bei der dritten Veranstaltung zur Kanderner Leitbildentwicklung unter der Überschrift „Verkehr“ war die Reaktivierung der Kandertalbahn als S-Bahn.

Kandern. In der Diskussion mit mehr als 20 interessierten Bürgern und Mitgliedern der Arbeitsgruppe zum Thema im Kandertalstübli in Wollbach stellte sich überdies heraus, dass sich die Siedlungsentwicklung nicht vom Verkehrsleitbild abkoppeln lässt. „Siedlungsentwicklung und Mobilität sind zwei Seiten einer Medaille“, stellte denn auch Bürgermeister Christian Renkert fest. Beide Themen seien an der besonderen Situation Kanderns und des Kandertals auszurichten, deshalb gelte es, hier deutliche Profile zu entwickeln.

Stichwort Profile: Zum einen ist es für alle Bürger wichtig, dass Kandern und die Ortsteile untereinander und die Kommune insgesamt mit Basel, Lörrach und Weil viel besser über den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) vernetzt werden. Zum anderen ist die Landschaft des Kandertals ein besonderer Pluspunkt für den Tourismus und für die Lebensqualität der Einwohner.

Bessere Vernetzung

Um das Verkehrsaufkommen im Kandertal richtig zu beurteilen, müssen zunächst Kennzahlen, etwa zu Auspendlern, zugrunde gelegt werden, anhand derer man Konzepte entwickeln kann. Max Sütterlin, Ortsvorsteher in Wollbach, gab zu bedenken, dass „wir alle nachdenken müssen, was wir zu welchem Preis verändern wollen“ und spielte damit darauf an, dass eine verbesserte Verkehrsanbindung auch Siedlungsentwicklung nach sich zieht. „Die Hänge zubauen, wie es im Wiesental geschehen ist, wollen wir nicht“, war der Konsens.

Wie in den vorangegangenen Veranstaltungen fasste Sabine Graf kurz die Hintergründe zur Leitbildentwicklung zusammen. Nach den bei der Auftaktveranstaltung vergebenen Punkten führt die Kandertal-S-Bahn einsam die Wunschliste an, gefolgt etwa von der Forderung nach einer weiteren Verbesserung des ÖPNV. „Besonders abends kommt man nach Kulturveranstaltungen in Basel oder Lörrach oder dem Späteinkauf nicht mehr zurück“, hieß es. „Man muss unterscheiden, was wir als Stadt selber und was wir nur mit anderen Gemeinden im Kandertal umsetzen können, zu letzterem gehört der ÖPNV“, sagte Graf. Eine Idee war, in der Innenstadt Zonen zu schaffen, in denen alle Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt sind. Eine zentrale E-Bike- und E-Tankstelle wären umsetzbare Vorhaben, ebenso der Radwegeausbau Richtung Sitzenkirch.

Zur besseren Vernetzung der Stadt mit den Ortsteilen blickten Renkert und andere Interessierte nach Efringen-Kirchen zum dort fahrenden Bürgerbus und ersten Erfahrungen damit. Eine „Kandertal-App“, über die Bürger sich in Sachen Mitfahrgelegenheit verabreden könnten, war ein weiterer Vorschlag.

Und noch einmal S-Bahn: „Die SBB verfolge die Diskussion hier interessiert, da Basel quasi als Stern erschlossen werden könnte“, sagte Renkert. „Die SBB wäre sicher auch an einem Betrieb interessiert, aber ausbauen muss das Land, und die Elektrifizierungskosten sind immens. Aber es laufen Versuche eines Antriebs mit Brennstoffzellen. Da sollten wir dran bleiben und uns besser kundig machen“, führte der Bürgermeister aus.

Elisabeth Kurtenbach-Sepp stellte abschließend die Forderung, dass bei der Fortschreibung des Leitbildprozesses das Wissenspotenzial der Bürger und deren Engagement durch ständige Beteiligung „unbedingt weiter berücksichtigt werden“.

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