Kandern „Das wäre ein Entwicklungsschub“

Weiler Zeitung

Bürgermeister Renkert macht sich Gedanken über künftigen Nahverkehrsanschluss Kanderns

Von Tim Nagengast

Kandern. Was, wenn Kandern beziehungsweise das ganze Kandertal doch wieder an den regulären Schienenverkehr angebunden würde? Im Rahmen des Neujahrsempfangs machte sich Bürgermeister Dr. Christian Renkert seine Gedanken zu diesem Thema.

Für einiges Aufsehen hatte im Vorfeld bereits die Ankunft einiger Empfangsgäste mit einem modernen DB-Triebwagen der Baureihe 928 im Kanderner Bahnhof gesorgt. Zudem hatten sich entlang der Kandertalschiene etliche Hobbyfotografen postiert, die das seltene Ereignis festhalten wollten, kommt es doch nicht oft vor, einen „aktuellen“ Zug auf der sonst nur als Museumsbahn betriebenen Strecke zu sehen. Regulär werden die Triebwagen der Baureihe 928 in unserer Region auf der stellenweise noch nicht elektrifizierten Hochrheinstrecke Basel-Schaffhausen eingesetzt.

Was den Zugverkehr auf der Kandertalbahn betrifft, würde eine Reaktivierung „einen gewaltigen Entwicklungsschub für das gesamte Kandertal bedeuten“, sagte Bürgermeister Renkert in seiner Rede beim Neujahrsempfang. Das Wohnen und Leben im Kandertal würde durchweg attraktiver, „wenn man die Autostaus auf dem Weg zur Arbeit oder zur Schule mit der Schienenverbindung links liegen lassen könnte“, fand der Kanderner Rathauschef. „Deshalb wollen wir uns von dieser Idee auch nicht so ohne weiteres verabschieden“, sagte Dr. Renkert abschließend in Gegenwart von über 400 Gästen, darunter etliche Kreisräte und die „Landratsamtsspitze“.

Was am Abend des Empfangs eine (vorerst) einmalige Sache war, kam einer Verlängerung der S-Bahn-Linie 5 gleich. Denn der Sonderzug fuhr von Lörrach über Weil am Rhein nach Kandern. Die regulären Zwischenhalte wurden ebenfalls bedient.

Dass der Zug von Lörrach nach Kandern allerdings eine Stunde und zehn Minuten brauchte – was manchen Neujahrsempfangsgast im Gespräch dann doch etwas irritierte –, hat einige ganz simple Gründe. Erstens: Der Sonderzug wurde in den engen S-Bahn-Takt auf der Wiesentalbahn „geklemmt“ (im genannten Fall ging es um den Abschnitt Lörrach Hauptbahnhof-Stetten, auf dem zu dieser Zeit ein 15-Minuten-Takt gilt). Zweitens: Allein für den Abschnitt Weil-Haltingen waren 15 Minuten eingeplant, musste der Sondertriebwagen doch auf der ebenfalls stark frequentierten Rheintalstrecke „durchgeschoben“ werden. Ab Haltingen dann ging es aufs Kandertalgleis – auf dieser Strecke wiederum sind aktuell nur niedrige Geschwindigkeiten möglich.

Würde das Kandertalgleis dereinst für den S-Bahnbetrieb ausgebaut und die Züge fest „eingetaktet“, wäre die Verbindung nach Kandern also wesentlich schneller als 70 Minuten.

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