Kandern Der Winter muss sich Zeit lassen

Weiler Zeitung

Luise-Klaiber-Haus: Arbeiten am Anbau durch Untergrund in Verzug geraten / Weitere Aufträge vergeben

Von Alexandra Günzschel

Das Alten- und Pflegeheim Luise-Klaiber-Haus wird umgebaut und erweitert. Im Juni haben die Arbeiten begonnen, gerieten dann aber ins Stocken, wie Architekt Wolfgang Huller in der öffentlichen Sitzung des Spital- und Pfründefonds darlegte.

Kandern. Überraschend tief liegende Kiesschichten erforderten spezielle Maßnahmen, um den Baugrund zu stabilisieren. Die dadurch entstandene Verzögerung von rund sechs Wochen könnte den Plan gefährden, den Anbau bis zum Wintereinbruch mit Dämmung und Fenstern fertigzustellen, so dass dann mit dem Innenausbau begonnen werden kann. Projektleiter Ernst-Peter Scherer gab sich am Montag bei einer Baustellenbesichtigung optimistisch: „Wir sind der Süden“, hoffte er auf einen späten Winterbeginn.

Stichtag zur Fertigstellung des Bauprojekts, dessen Gesamtkosten sich auf 5,2 Millionen Euro belaufen, ist der 1. September 2019. Bis dahin, so besagt es die Heimbauverordnung, dürfen auch im Luise-Klaiber-Haus nur noch Einzelbetten angeboten werden. Im Zuge des Bauprojekts sollen 90 Einzelzimmer entstehen, aufgeteilt in insgesamt sechs Wohngruppen zu je 15 Personen auf zwei Etagen.

In der Sitzung am Montag wurde jetzt ein weiteres Auftragspaket mit sechs Gewerken für rund 680 000 Euro vergeben. Hierbei wurden im Vergleich zum Vorjahr Preissteigerungen zwischen 20 und 60 Prozent festgestellt.

Unterm Strich sind die Aufträge rund 30 500 Euro teurer geworden als in der Kostenberechnung veranschlagt. Huller begründete dies mit einer anhaltend guten Auftragslage bei den Baufirmen.

Dafür spricht auch, dass die Glaser- und Sonnenschutzarbeiten beim ersten Versuch gar nicht vergeben werden konnten, da kein einziges Angebot eingegangen war. Dieses Gewerk soll nun beschränkt ausgeschrieben werden.

Besonders hoch war die Kostenüberschreitung bei den Schlosser- und Metallarbeiten. Hier hatten nur zwei Bieter ein Angebot eingereicht, das günstigste lag bei 225 300 Euro. Bürgermeister Christian Renkert stellte als Stiftungsratsvorsitzender deshalb die Frage, ob eine erneute Ausschreibung etwas bringen könnte.

„Nur mit einem langen Vorlauf“, meinte Huller. Er schlug stattdessen vor, den Auftrag zu splitten und vorerst auf Balkone zu verzichten, die man auch noch nachträglich anbringen könne, während die Fluchttreppen unerlässlich seien.

Diese Idee fand Scherer überhaupt nicht gut. Er wies darauf hin, dass die Bewohner, gerade Raucher, auf ihre Balkone nicht verzichten wollen. Schließlich war man sich einig, wohl „in den sauren Apfel beißen zu müssen“ und vor allem nicht weiter in Bauverzug zu geraten. Vergeben wurden die Aufträge für Holzbau, Metalldach- und Blechnerarbeiten, die Arbeiten an Metall, Glas und Fassade sowie der Putz-, Stuck-, Trocken- und Metallbau.

Der Umbau am Haus erfolgt im Übrigen bei laufendem Betrieb. Die Akzeptanz der Bewohner sei groß, war vor Ort zu erfahren.

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