Gesunde Ernährung, Fördermöglichkeiten beim Erhalt – am Sonntag wurde im Rahmen der kreisweiten Aktion „Gläserne Produktion“ in Feuerbach rund um das Thema Streuobst informiert. Von Ralph Lacher Kandern-Feuerbach. In Feuerbach gibt es eine große Anzahl von Streuobstwiesen, die landschaftsprägend sind und deren Erhalt der Ortsverwaltung um Ortsvorsteher Martin Greiner ein großes Anliegen ist. Da in Feuerbach schon vor Jahren ein so genanntes FFH (Flora-Fauna-Habitat)-Gebiet ausgewiesen wurde, hatte die Ortsverwaltung regen Kontakt mit den entsprechenden Dienststellen beim Landkreis Lörrach. Aus diesen Kontakten heraus entwickelte sich die Idee eines Streuobsttages, den die Ortsverwaltung nun mit Kreisobstbauberater Klaus Nasilowski vom Fachbereich Landwirtschaft und Naturschutz beim Kreis Lörrach und Erzeugern beim Feuerbacher Gemeindehaus ausrichtete. Der Kanderner Obstbauer und Gärtner Wolfgang Sprich hatte eine interessante Ausstellung von Streuobstarten, angefangen von den verschiedenen Apfel- und Birnensorten bis hin zu Quitten, aufgebaut, und einen weiteren Stand, an dem er die fertigen Produkte aus Streuobst vom Saft bis zum Apfel-Sekt präsentierte und ausschenkte. Der Naturschutzbund (Nabu) nahm sich an seinem Stand vor allem den tierischen „Nutzern“ der Streuobstwiesen in der Region an. Einige Landwirte aus dem Kandertal waren ebenfalls mit von der Partie und boten regionale Erzeugnisse an. Die waren auch Grundlage des Verköstigungsangebots, das von Ortsverwaltung und Waldorfkindergarten offeriert wurde und das genauso rege Nachfrage fand wie die Möglichkeit, gemeinsam frischen Apfelsaft zu trotten. Greiner dankte insbesondere Wolfgang Sprich dafür, mit der Kartierung der Streuobstbäume in Feuerbach den Anstoß für die intensive Beschäftigung mit dem Thema gegeben zu haben. „Diese hat gezeigt, dass wir eine enorme Vielfalt auf den Streuobstwiesen mit mehr als 4000 gezählten Halb- und Hochstämmen haben. Darunter sind zahlreiche alte und robuste Obstsorten. Ein großes Problem stellt deren Erhalt dar.“ Greiner wies darauf hin, dass rund ein Viertel der Apfelbäume von Misteln und Efeu befallen sei. Hier drohe Baumsterben und in solchen Fällen müsse nachgepflanzt werden. Dies wiederum sei aus wirtschaftlichen Gründen unrentabel, so dass man nur hoffen könne, dass die Besitzer der Streuobstwiesen sich ihrer Verantwortung für die hiesige Kulturlandschaft bewusst sind. Bedenke man, dass es für Streuobst zur Saftherstellung pro Kilo Obst knapp acht Cent gibt und man das mühsam aufgelesene Material auch noch zum Safter fahren muss, werde deutlich, dass Streuobstpflege keinerlei Gewinn abwirft. Greiner erinnerte auch an die Diskussionen im Dorf rund um die Vorgehensweise der Behörden bei der Eingruppierung als FFH-Gebiet. Bemängelt wurde die mangelnde Information über die Bedeutung der Eingruppierung. Dennoch sollte diese Einstufung als Chance gesehen werden, das Kulturlandschaftsbild zu erhalten.