Etwas überdimensioniert

Von Silke Hartenstein

Seit neun Jahren erzeugt das Blockheizkraftwerk (BHKW) in Kanderns Kläranlage Strom und Wärme aus dem Klärgas des Faulturms. Mittlerweile steigt die Anfälligkeit für Störungen, immer wieder fallen teure Reparaturen an. Dadurch wird auch der Bereitschaftsdienst der Kläranlage stark strapaziert.

Kandern. Daher vergab der Technische Ausschuss (TA) einstimmig die Ertüchtigung des BHKWs an die Firma Höfler aus Berghülen. Für 20 870 Euro soll das Gerät nun von Grund auf überholt werden.

Die Firma Höfler nahm das BHKW 2008 in Betrieb und sorgt bis heute für dessen Wartung und Instandhaltung – zuverlässig, wie Bauamtsleiter Hanspeter Amann feststellte. Nach der Ertüchtigung ist laut der Firma mit einer Lebensdauer von sechseinhalb Jahren zu rechnen.

Zugleich möchte die Firma eine Vollwartung anbieten, das Angebot hierfür steht noch aus. Da die Firma in Badenweiler und Steinen größere BHKWs betreibt, will sie die teuren Anfahrtskosten nach Kandern anteilig mindern.

Die außerplanmäßige Ausgabe für die Ertüchtigung vor Jahresende macht anhand der von der Firma erstellten wirtschaftlichen Vergleichsbetrachtung Sinn. Für Betreiber von Kraft-Wärme-Kopplungs-Altanlagen, die ihre Anlage vor dem 31. Dezember 2017 modernisieren, muss nämlich keine EEG-Umlage bezahlt werden – ansonsten läge die EEG-Umlage bei 6,88 Cent pro Kilowattstunde.

Das BHKW ist derzeit mit 25 Kilowatt (KW) Nennleistung etwas überdimensioniert. Daher musste es häufig mit Teillast fahren beziehungsweise öfter ein- und ausgeschaltet werden, was die Maschine unnötig belastete. Nach der Ertüchtigung beträgt die Nennleistung nur noch 15 KW.

„Für mich hört sich das so an, als wäre das erste Gerät eine Fehlinvestition gewesen“, sagte Martin Greiner dazu. Damals, so Bürgermeister Christian Renkert, sei man von einem Dauerbetrieb ausgegangen, dieser habe dann aber nicht stattgefunden. Zudem habe man damals noch keine Erfahrungen mit Klärschlamm gehabt, ergänzte Amann.