Von Rolf-Dieter Kanmacher Malsburg-Marzell/Lipple. Unüberseh- und hörbar tuckerten nach wetterbedingt verhaltenem Beginn am Samstag besonders am Nachmittag viele Traktoren aus dem Kandertal und dem Kleinen Wiesental die Straßen hinauf zur Lipple-Passhöhe, wo das traditionelle Bulldogtreffen stattfand. Die Gelegenheit, auf der 900 Meter hohen Lipple-Passhöhe ihren Bulldog vorzustellen, mit anderen Traktorfreunden zu fachsimpeln oder ganz einfach als „Schlachtenbummler“ die besondere Atmosphäre des Bulldogtreffens zu genießen, nutzten wieder viele Freunde von alten und neuen Zugmaschinen. Allerdings machte das Wetter den veranstaltenden Sportfreunden Marzell und ihrem Förderverein Marzell-Wies zumindest in den Vormittagsstunden einen kleinen Strich durch die Rechnung, und die Rekordbeteiligung früherer Jahre wurde nicht ganz erreicht. Letztendlich, so die Bilanz des Sportfreunde-Vorsitzenden Ferdinand Seider (Wies), sei man mit der Resonanz aber zufrieden. Nahezu 100 Teilnehmer zählte Sportfreunde-Kassierer Hanspeter Lindemer, der an alle, die mit dem Bulldog angereist waren, Getränke-Gutscheine ausgab. Unter ihnen war auch Helmut Gempp aus Malsburg. Bis in den Vormittag hinein war er zusammen mit Schwiegersohn Dieter Forsthuber tätig gewesen, um seinen Ursus C 10 Bambi – der Ackerschlepper wurde ab 1956 produziert - startklar für das Bulldogtreffen zu machen. Eines der ältesten Fahrzeuge präsentierte auf dem Lipple der Stockmatter „Waldhorn-Wirt“ Kurt Geiser mit seinem Kramer aus dem Jahr 1949. Hanspeter Dörflinger aus Malsburg kam wieder mit seinem Lanz-Allgaier des selben Jahrgangs. Hans-Georg Bechtel aus Kandern ist jedes Jahr dabei. Holger Hiort kam aus Müllheim das erste Mal angetuckert und das sicher nicht zum letzten Mal, wie er versicherte. Einmal mehr zeigte sich, dass für viele Besitzer besonders älterer Traktoren ihr Fahrzeug nicht nur ein Nutzfahrzeug, sondern gut gepflegtes „Hobby-Vehikel“ ist. Auf großes Interesse stieß das traditionelle Geschicklichkeitsfahren, das Gerd Kilchling ansagte. Vor allem die Fähigkeiten im Rückwärtsfahren mit einem Zweiachser waren gefragt. Es siegte Timo Gräßlin aus Kandern vor Lars Littin (Weitenau) und Christoph Brombacher aus Sitzenkirch. Jürgen Schwarze aus Lütschenbach fand viel Aufmerksamkeit für seine Präsentation historischer Motorsägen. Dirk Kilchling holte eigens aus dem nahen Wald einen großen Baumstamm, und Jürgen Schwarze demonstrierte zusammen mit Schwiegersohn Bernhard Bühler, dass seine Oldtimer noch bestens funktionieren und imstande sind, auch große Stämme klein zu kriegen. Am meisten beeindruckte dabei wohl die Vorführung mit der Zweimannn-Säge Jahrgang 1947. Auf dem Lipple vertreten war auch Fritz Brendlin, der an seinem Stand über die Imkerei informierte und damit beste Werbung für das Imkerfest in Wies am 30. August machte. Auch eine Schätzfrage war zu lösen: Auf die richtige Antwort auf die Frage, wie viel „Schittli“ sich in einem Frontlader-Traktor befanden, kamen mit exakt 887 gleich mehrere Tipper, bei der erforderlichen Verlosung gewann Dieter Dörflinger eine Motorsäge. Lukas Littin und Guntram Scheidler belegten die Trostplätze. Stark gefragt war auch die Möglichkeit, die exakte PS-Stärke der Traktoren zu ermitteln.