Die Feuerwehr Kandern hatte 2015 „gut zu tun“, wie sich Gesamtkommandant Günter Lenke in der Hauptversammlung der Gesamtwehr in der Wollbacher Kandertalhalle ausdrückte. Insgesamt kam die Wehr auf 142 Einsätze im Gemeindegebiet. Von Jutta Schütz Kandern. Für 2016 hoffen die Aktiven darauf, dass am 1. Mai das Feuerwehrgerätehaus eingeweiht werden kann. Lenke, der sich ausdrücklich bei Bürgermeister Christian Renkert für die Unterstützung der Wehr bedankte, hielt auch Kritik bereit. Die richtete sich an den Gemeinderat. „Es war ein langer Kampf, bis wir die notwendige Ausrüstung durchbekamen“, ärgerte er sich. Die Zusammenarbeit der Feuerwehr mit der Polizei laufe hervorragend, betonte Polizeipostenleiter Peter Müller. Er entschuldigte sich, dass angesichts der „allen bekannten Lage nicht mehr die Polizei, sondern die Feuerwehr Aufgaben wie etwa die Begleitung von Fasnachtsumzügen oder bei Festen“ leisten müsse. Bei Notfällen nicht mehr wegzudenken ist die First Respondergruppe. Ein großes Thema bei der Weiterentwicklung der Feuerwehrkonzeption ist die Ausrüstung. Die Abteilung Tannenkirch hat Atemschutzgeräte bekommen. Die größte Anschaffung 2015 war in Kandern der neue Gerätewagen Transport. Ein „Mittleres Löschfahrzeug“ (MLF) für Holzen ist bestellt. Die Lieferung soll 2017 erfolgen. Für Wollbach ist ein Mannschaftstransportwagen (MTW) im Doppelhaushalt 2016/17 eingeplant. Ein Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF) steht für Feuerbach 2018 im Plan. Riedlingen und Sitzenkirch erhalten das gleiche Fahrzeug. Ärgerlich sind Probleme bei der elektronischen Ausstattung des fast 180 000 Euro teuren neuen Gerätewagens der Kanderner Abteilung. „Wir haben reklamiert und hoffen, dass jetzt mal Ruhe ist“, so Lenke. Grundsätzlich geht der Trend, zumindest in den Abteilungen, hin zur Anschaffung von Fahrzeugen unter 7,5 Tonnen, denn es gibt nicht mehr genug Feuerwehrleute, die den Lkw-Führerschein für Großfahrzeuge bis zu dieser Grenze und darüber hinaus vorweisen können (der Führerschein Klasse B gilt nur bis 4,75 Tonnen, Anm. d. Red). Um zu sichern, dass jüngere Feuerwehrleute bei Einsätzen auch große Fahrzeuge fahren dürfen, hat die Feuerwehr intern Führerscheinprüfungen für Fahrzeuge bis zu 7,5 Tonnen abgenommen (wie berichteten). In Arbeit sind ein neues Logo und neue Ärmelabzeichen für die Abteilungen. Eine Seelsorgegruppe, die es bereits einmal gab, soll wieder aktiviert werden. Grund dafür ist der Traktorunfall Anfang August in Malsburg-Marzell, bei dem ein Feuerwehrmann ums Leben kam. Auch neue Mitglieder soll en geworben werden, so Lenke, der ergänzte, dass das Durchschnittsalter der Wehr bei 39,5 Jahren liegt. Zur Werbung werden am 11. Februar 2017 Gerätehäuser für Interessierte geöffnet. Qualifizierungen sind auch angesagt: Sieben Riedlinger haben sich zu einer Wettkampfgruppe für die Prüfung zum Leistungsabzeichen Bronze angemeldet.