Ein neues Mitglied und ein neu gewählter Vorstand: Das ist die handfeste Bilanz der Jahreshauptversammlung des Kanderner Ortsverbands von Bündnis 90 / Die Grünen. Aber auch der Austausch kam bei dem Treffen am Donnerstagabend im „ChaBah“ nicht zu kurz. Josha Frey (MdL) informierte über die Landespolitik. Von Alexandra Günzschel Kandern. Vorstandsmitglied Thomas Brehm gab zunächst einen Rückblick auf die vergangenen zwei Jahre seit der letzten Jahreshauptversammlung im Februar 2014. Seit der Kommunalwahl im Mai 2014 stellen die Grünen drei Gemeinderäte in Kandern, einer von ihnen kam als Wollbacher über die unechte Teilortswahl in das kommunale Gremium. Dadurch haben die Kanderner Grünen nun Fraktionsstatus. Brehm berichtete von Besuchen der seinerzeit für Kandern zuständigen Landtagsabgeordneten Bärbl Mielich (Grüne), die jetzt Staatssekretärin ist, etwa bei der Bürgerinitiative für eine zukunftsfähige Kandertalbahn oder zum Thema Radweg Kandern-Riedlingen. Auch ein Treffen der Ortsverbände rund um den Hochblauen zum Thema Windkraft stand auf seiner Aktivitätenliste. Als Protest gegen die Pegida-Kundgebungen auf dem Blumenplatz hatten die Grünen unter anderem eine kleine Fahrraddemo organisiert. Aktuell hat der Kanderner Ortsverband 20 Mitglieder. Sechs Austritte und vier Neuzugänge waren seit der letzten Jahreshauptversammlung zu verzeichnen. Wie soll man mit den Anhängern von Pegida oder der AfD umgehen" Auch das fragte sich die Runde, zu der fast die Hälfte der Mitglieder gekommen waren. Nicht alle waren überzeugt davon, ob die lautstarken Pfeifkonzerte der richtige Weg waren. Sie fragten sich, ob man nicht jedem das Recht zugestehen müsse, seine Meinung zu äußern. „Kandern kann stolz auf sich sein. Die Stadt hat klare Kante gegen Rechts gezeigt“, äußerte sich Josha Frey zu dem Thema. „Die rechtsnationalen Kräfte stellen aus unserer Sicht sehr stark den gesellschaftlichen Zusammenhang in Frage“, berichtete Frey von seinen Erfahrungen aus dem Landtag. Er plädierte dafür, wieder stärker für die Verfassung und Werte wie Toleranz einzustehen, sich den Argumenten der Rechten, auch auf Podien, zu stellen und sie sachlich zu widerlegen. Auch über das Thema Nahverkehr wurde gesprochen. Die Kanderner Grünen befürworten die Kandertal-S-Bahn, ein Zukunftsprojekt, das auch von Bürgermeister Christian Renkert vorangetrieben wird. Frey sprach von einer „breiten politischen Basis“, die sich vor allem auch bei der zweitägigen Kandertalkonferenz im Sommer 2015 gezeigt hat. Etwas schleppend verlief zu Beginn der Tagesordnungspunkt Neuwahlen. So gut wie gesetzt waren Thomas Brehm und Yannik Heckel, die auch vorher schon dem Vorstand angehörten. Doch dauerte es eine Weile, bis sich mit Michael Schumann und Annegret Weinberger-Mävers noch weitere Interessenten für die ehrenamtliche Arbeit im Vorstand fanden. Alle vier wurden en bloc und einstimmig als gleichberechtigte Vorstandsmitglieder gewählt. Einen Kassierer braucht der Ortsverband nicht, diese Aufgabe wurde schon vor längerem an den Kreisverband abgegeben.