Feierstunde: Treffpunkt im einstigen Milchhüsli frisch renoviert und eingerichtet / Sach- und Geldspenden
Riedlingens Jugendliche haben wieder einen Treffpunkt. Zwar wurde der Jugendtreff im einstigen Milchhüsli beim Rathaus bereits vor 39 Jahren eröffnet, doch irgendwann ruhte der Betrieb.
Von Silke Hartenstein
Kandern-Riedlingen. Der Raum samt angrenzendem Sanitärbereich war in keinem guten Zustand mehr, dafür jedoch gut gefüllt mit allem Möglichen und Unmöglichen – bis einige Jugendliche die Initiative ergriffen, sich zwecks Wiederbelebung des Treffs an den Ortschaftsrat wandten und das „O.K.“ dafür bekamen.
In der gesamten kalten Zeit des Jahres waren daraufhin rund zehn Jugendliche unter der Bauleitung von Ortschaftsrat Matthias Güthlin an der Arbeit und erwirtschafteten zudem eigene Mittel durch die Bewirtung beim Sommerfest der Kanderner Ringer im Mühlischopf. Beeindruckt vom Engagement der jungen Leute brachten sich sechs Handwerksbetriebe mit Sach-, Material- und Arbeitsspenden ein, Bürger spendeten Geld und Ausstattung und die Sparkasse Lörrach-Rheinfelden leistete einen Zustupf von 2250 Euro.
Nun ist der Treff nahezu fertig renoviert und eingerichtet, nur die Küchentheke, ein Monitor für den PC und ein Fahrradständer fehlen noch. Sobald die Theke steht, gibt es eine offizielle Einweihungsfeier.
Auf die inoffizielle Einweihung stießen am Dienstag Vertreter von Handwerksfirmen, Ortschaftsräte, Ortsvorsteher Rolf Moritz, Kanderns Bürgermeister Christian Renkert und André Marker, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Lörrach-Rheinfelden, miteinander an. Für die sechs Jugendlichen im Alter von 13 bis 16 Jahren gab es Alkoholfreies zum Anstoßen – alkoholfrei soll der Treff fortan auch bleiben.
Renkert hatte den Kontakt zur Sparkasse hergestellt, und Marker fand: „Für diesen Treffpunkt im ländlichen Raum ist das Geld gut angelegt.“ Auch Renkert freute sich über die zentrale Anlaufstelle im Ort – umso mehr, weil die Nutzer mit Hand angelegt hatten: „Wer mit anpackt, passt auch besser darauf auf.“ Rechne man sämtliche Spenden in Euro um, so Renkert, dürften mindestens 10 000 Euro investiert worden sein.
Nun hat der Raum eine neue Decke, neue Elektrik und Beleuchtung. Fenster, Wände und Holzwerk sind frisch gestrichen. Der Sanitärbereich ist frisch gefliest und ausgestattet – mit Sofa, Schränken, Fernsehtisch samt Fernseher, Wii-Konsole, PC und Kühlschrank ist alles Wesentliche beisammen.
Öffnungszeiten und Hausordnung müssen noch geregelt werden, doch der selbst verwaltete Betrieb läuft bereits. Die Jugendlichen Sina Paradiso, Adrian Weber und Julian Schmidt haben je einen Schlüssel zum Jugendraum. Wer hinein möchte, wendet sich einfach per WhatsApp an einen der Drei, derjenige, der den Schlüssel herausgibt, trägt dann auch die Verantwortung.
