Kandern Konzentrierte schöpferische Vielfalt

Weiler Zeitung
Blick in die begleitende Kunstausstellung zum Wollbacher Dorfjubiläum. Im Vordergrund ein Winterbild des 1971 verstorbenen Malers Max Böhlen. Foto: Walter Bronner Foto: Weiler Zeitung

Ausstellung: Starkes Interesse an künstlerischen und astronomischen Zutaten zum Dorfjubiläum Wollbach

Im Rahmen des Wollbacher 1250-Jahrjubiläums hatte auch die Christliche Grundschule zu einem gut besuchten „Tag der offenen Tür“ eingeladen. Zugleich stellte sie einen Klassenraum und die Hälfte des Foyers für Ausstellungen zur Verfügung.

Von Walter Bronner

Kandern-Wollbach. Hoch interessant war dabei die astronomische Informationsschau von Karl-Heinz Wiederhold, der etliche spezielle Gerätschaften zur Betrachtung des Firmaments zeigte und vorführte, ergänzend illustriert mit Postern und anderen Bilddokumenten. Gleich daneben präsentierte Christian Aenis attraktive Fotografien mit Natur- und Technikmotiven.

Den Wollbacher Kunstschaffenden hatte Schulleiterin Katharina Kopp ihren Klassenraum für eine Ausstellung überlassen. Bei deren Vernissage herrschte großer Andrang und vor allem am Sonntag stieß die vielgestaltige Werkschau erneut auf starkes Besucherinteresse.

Dieses galt zunächst dem 1971 verstorbenen Max Böhlen, der aus Bern stammte und dort auch eine akademische Ausbildung genoss, mehrere Stipendien erlangte und im Umfeld des deutschen Expressionismus aktiv war, im Nazi-Reich jedoch nicht reüssieren konnte. In einem Privatmuseum im Ortsteil Egerten hält sein jüngster Sohn die Erinnerung und das Interesse an seinen Vater wach.

Das volkstümliche Wollbacher Pendant zu ihm war der 2011 im hohen Alter von 102 Jahren verstorbene Emil Knoll, der gerne Lüftlmaler geworden wäre, was ihm durch den Zweiten Weltkrieg und seine Folgen jedoch versagt blieb. In so mancher guten Stube des Markgräflerlands sind dafür seine minutiös gemalten Stillleben, Blumenstücke und heimischen Landschaften anzutreffen.

Künstlerisches Zwischenglied zwischen diesen beiden war Rolf Eble, der 2009 verstorbene früher weithin bekannte Architekt und „Kirchensanierer“. In seinem freikünstlerischen Nachlass dominiert die Landschafts-malerei, deren Sujets er in pastosem Kolorit ausführte.

Von den aktuellen lokalen Kunstschaffenden ist Ekkehard Bierl von Egisholz durch frühere Ausstellungen bekannt. Ölbilder und grafische Arbeiten zeigte er jetzt erneut.

Als einer der stillen Kunstschaffenden des Gemeinwesens gilt dagegen Werner Deschler aus Hammerstein, dessen Skulpturen aus Stein, Holz und Bronze durch gestalterische Ästhetik und klassisch-ebenmäßige Schönheit beeindrucken.

Vor Ort rar macht sich auch die mit aparten Acrylbildern beteiligte Ingeborg Uebel von Egerten, die im „Kunstdorf“ Ötlingen regelmäßig ausstellt und an Kunstaktionen beteiligt ist. Desgleichen Astrid Homberger aus Egisholz, die im ehemaligen Schöpflin-Areal in Brombach ein Atelier unterhält und erstmals in Wollbach einige stimmig komponierte ungegenständliche Materialbilder vorzeigte.

Mit Bronzeplastiken beteiligt war auch der überregional renommierte Bildhauer (und Lörracher Gastronom) Konrad Winzer, dessen imposante Kunstwerke ebenfalls in Egisholz entstehen.

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