Das Bauamt soll übergangsweise in die Räume des ehemaligen Sparkassengebäudes ausgelagert werden. Mit diesem Vorschlag will die Verwaltung der Raumnot im Rathaus etwas entgegensetzen. Doch wie viel darf so eine Zwischenlösung kosten" Die aufgeführten Schätzungen erachteten viele Gemeinderäte als zu hoch. Sie lehnten den Plan mehrheitlich ab. Von Alexandra Günzschel Kandern. Zwei größere und ein kleineres Büro, ein Besprechungsraum sowie ein kleiner Aufenthaltsraum sollten im ehemaligen Sparkassengebäude, das sich mittlerweile in städtischem Eigentum befindet, für das Bauamt eingerichtet werden. Das städtische Amt verfügt derzeit über vier Mitarbeiter, zwei Stellen sind vakant. Für den Umbau wurden die Kosten auf 45 000 Euro geschätzt. Weitere 9200 Euro sind für Mobiliar und Büroausstattung angesetzt, 5300 Euro für kleinere Unterhaltungsmaßnahmen am Gebäude. Zu diesen rund 60 000 Euro für die Umrüstung kämen noch die jährlichen Nebenkosten hinzu, die derzeit auf 14 300 Euro geschätzt werden. Für den geplanten Umbau des Rathauses standen aus dem Jahr 2015 noch 110 000 Euro zur Verfügung. Sie sollten für die Baumaßnahme verwendet werden, die in Teilen bereits angelaufen war. Schon im Februar 2017, so das Ziel, sollte das Bauamt umziehen. Nach der knappen Ablehnung im Gemeinderat am Montag mit sechs Nein-Stimmen, fünf Ja-Stimmen und fünf Enthaltungen bleibt nun erst einmal offen, wie es weiter geht. „Da muss sich jetzt der Rathauschef mit den Fraktionssprechern zusammensetzen und beraten“, sagte dazu Hauptamtsleiter Reiner Pach auf Nachfrage. Neben den zu hohen Kosten für eine „Interimslösung“ kritisierte Gemeinderätin Gabriele Weber (SPD) in ihrer Erklärung vor allem auch die mangelnde Transparenz gegenüber den Bürgern beim Vorgehen der Verwaltung. Die Pläne seien im Juli lediglich nicht-öffentlich beraten worden, führte sie aus. Ihre Erklärung wurde auch von ihren Fraktionskollegen Peter Raupp und Günter Lenke unterzeichnet. Weber befürchtete außerdem, dass es bei den geschätzten Kosten nicht bleiben wird. Unter anderem hatte sie festgestellt, dass die Position „Reinigung“ schlicht vergessen worden sei. Auch kritisierte sie das erklärte Ziel der Verwaltung, dass mittelfristig wieder alle Rathausmitarbeiter unter einem Dach untergebracht werden sollen. Entscheidender sei das Prinzip: „Alles im Sinne und zum Wohl der Bürgerinnen und Bürger“, betonte die Gemeinderätin. Der Hauptamtsleiter zeigte sich am Redaktionstelefon enttäuscht über den Gemeinderatsbeschluss. „Manchmal sind wir zu langsam, diesmal waren wir wohl zu schnell“, konterte er die Kritik an der Verwaltung hinsichtlich des Vorpreschens. Die frei werdenden Räume im Rathaus sollten unter anderem als separate Besprechungszimmer für heikle Bürgerangelegenheiten genutzt werden.