Kandern Kunst und die Frage der Nachverdichtung

Weiler Zeitung
Straße mit Kirche in Kandern von August Macke Foto: Archiv Foto: Weiler Zeitung

Bundestagswahl: Mit Grünen-Bundestagskandidat Gerhard Zickenheiner in Kandern

Kandern. Woran liegt es, dass das Markgräflerland immer wieder Heimat oder viel besuchter Sehnsuchtsort von Künstlern wurde, fragten sich die Teilnehmer der Begehung des August-Macke-Wegs in Kandern mit Gerhard Zickenheiner, Bundestagskandidat der Grünen im Landkreis.

Macke lebte nie in Kandern aber die Töpferstadt zog ihn magisch an und er sagte dort wohl einmal: „Einstweilen ist es mir wie einem, der den Kern der Welt gesehen hat.“ Seine Schwester betrieb in Kandern mit ihrem Mann das Gasthaus „Krone“ und die war willkommenes Reiseziel des jungen Malers, der mit nur 27 Jahren in den ersten Monaten des Ersten Weltkriegs starb.

„Auch andere Künstler kamen in die Gegend, liebten das Klima und die sanfte Hügellandschaft mit ihren friedlichen Dörfern“, erläuterte Zickenheiner. „Manche blieben, wie der Töpfer Richard Bampi oder der Bildhauer Jürgen Brodwolf.“ Die Präsenz einer kreativen Szene und die Nähe zu Basel formte mit der Zeit auch junge Künstler in der Region und spornte sie an. Max Laeuger, Herrmann Scherer dann nach dem Zweiten Weltkrieg Karlheinz Scherer und Bernd Völkle, der seit den 60er Jahren seine überregional bedeutenden Werke in Tannenkirch erschafft.

Und die Gegenwart baut darauf auf mit Malern und Bildhauern, die Kontakt zu diesen Größen hatten oder haben, etwa der Maler Peter Bosshart und der Bildhauer Bernd Goering mit ihrem Atelier in Egringen. „Diese Geschichte schreibt sich fort“, so Zickenheiner, „und es wundert einen nicht, wir leben in einer der schönsten und lebenswerten Regionen mit einer tief verwurzelten Kulturgeschichte“.

Lebenswerte Region

Die Besucher waren beeindruckt beim Betrachten der Bildtafeln entlang des August Macke-Wegs, wie viele der dörflichen Motive heute noch erhalten sind, insbesondere in den rückwärtigen Gärten nördlich vom Zentrum Kanderns scheint die Zeit fast stehengeblieben zu sein.

Angesprochen auf die Frage, ob es nicht sinnvoll wäre, in diesen Gärten Wohnraum zu schaffen, meinte der Grüne: „Wir fordern immer, dass man zuerst die Innenlagen der Kommunen baulich nachverdichtet, anstatt Ortserweiterungen in die Landschaft zu planen. Doch an Orten wie diesem sieht man deutlich, dass hier eine sehr große Freiraumqualität überlebt hat, über die man zumindest nicht einfach am Reißbrett entscheiden kann, sondern subtil das Für und Wider abwägen sollte.“ Am Ende einigte man sich auf ein vorsichtiges „Sowohl als auch“, sowohl die bestehenden Flächen mittelfristig in ihrer Freiraumqualität zu sichern als auch an den bestehenden Gebäuden über Dachausbauten, Aufstockungen, An- und Umbauten neue Flächenreserven auszuschöpfen. „Gut, dass Kandern gerade zusammen mit der Bevölkerung an einem Leitbild arbeitet, das Zielsetzungen für den Umgang mit derartigen Themen öffentlich diskutiert,“ so waren sich die Teilnehmer einig.

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