Kandern Mehr und auch komplexere Probleme

Weiler Zeitung
Sie informierten den Gemeinderat über das weite Feld der Jugendarbeit in der Stadt Kandern: (v.l.) Daniela Pietsch, Jessica Frahm, Valeria Martin, Mauro Russo, Cynthia Dörfler und Salih Quallaku Foto: Alexandra Günzschel Foto: Weiler Zeitung

Gemeinderat: Rückblick auf die Jugendsozialarbeit und Schulsozialarbeit 2016 / Viele Sachbeschädigungen

Jugendarbeit findet in Kandern unter anderem im Jugendzentrum „Downtown“ und an der August-Macke-Schule statt. Im Gemeinderat haben die Jugendsozialarbeiterinnen und die Schulsozialarbeiterin nun über ihre Arbeit im vergangenen Jahr berichtet.

Kandern. Die Kooperation zwischen der Schulsozial- und der Jugendarbeit sei im vergangenen Jahr aufgrund von Umstrukturierungen etwas eingeschlafen, wie zu erfahren war. Ein Umstand, den die Verantwortlichen aber wieder ändern wollen.

Jugendsozialarbeit

Die Jugendsozialarbeiterin Daniela Pietsch ging noch einmal auf die schwierige Übergangsphase im vergangenen Jahr von März bis Mai ein. Nachdem ihr Kollege Stephan Morand das „Downtown“ verlassen hatte, konnte man längere Zeit nur eingeschränkte Öffnungszeiten anbieten. „Es war nicht einfach, geeignete Nachfolger zu finden“, sagte Pietsch. Dies gelang schließlich mit ihrer neuen Kollegin Valeria Martin, die seit Mai für das Jugendzentrum tätig ist. Es habe eine Weile gedauert, den Kontakt zu den Jugendlichen aufzubauen, erklärte Martin. Sie hat eine 40-Prozent-Stelle, Daniela Pietsch arbeitet zu 35 Prozent im JuZ.

In den Sommermonaten wurden die Öffnungszeiten des „Downtown“ an die Gewohnheiten der Jugendlichen angepasst und mehr in die Abendstunden verlegt. Es gab Grillaktionen und ein Fußballturnier, außerdem konnten eigene T-Shirts gestaltet werden. Auf Wunsch der Jugendlichen wurden im Herbst Übernachtungen im JuZ angeboten, Filme schauen und gemeinsames Essen inklusive. Es gab eine Weihnachtsfeier und einen Besuch im Europa Park. Die Jugendlichen haben sich außerdem selbst eine Sofalandschaft fürs „Downtown“ gebaut.

Valeria Martin sprach schließlich noch die Häufung von Sachbeschädigungen rund ums „Downtown“ an, darunter auch Hakenkreuz-Schmierereien. Die zu Rate gezogene Polizei hat sich vorgenommen, dort jetzt öfter mal vorbeizufahren.

Im JuZ können Jugendliche aber auch selbst Verantwortung übernehmen. Die so genanten Schlüsselträger waren bei der Vorstellung im Gemeinderat dabei und sprachen über die Angebote, die sie demnächst machen wollen: Mauro Russo und Salih Quallaku haben ein FIFA-Fußballspiel mit der Konsole im Sinn, während Jessica Frahm wahlweise Jazz Dance oder einen Singstar-Wettbewerb anbieten möchte.

Schulsozialarbeit

Schulsozialarbeiterin Cyn-thia Dörfler verfolgt einen präventiven Ansatz, wie sie betonte. Ein Großteil ihrer Arbeit seien Einzelfallberatungen zu allen möglichen Themen. Falls notwendig, vermittele sie die Jugendlichen weiter an Therapeuten. Sie hat festgestellt, dass sie doppelt so häufig von Schülerinnen (62-mal) wie von Schülern (28-mal) aufgesucht wird.

Des Weiteren arbeite sie mit Gruppen oder Klassen, mache auch Bewerbungstraining mit den Schülern oder führe Elterngespräche, führte Dörfler aus.

Bei der Gruppen- beziehungsweise Klassenarbeit gehe es zum Beispiel um soziales Lernen, etwa um die Frage, wie man miteinander umgehen soll, oder auch um die Stärkung des Klassenverbunds, zum Beispiel durch das Aufstellen von Regeln.

Hinzu komme die Arbeit mit Klassen und Gruppen im freizeitpädagogischen Bereich. Auf diese Weise em-pfiehlt sich Cynthia Dörfler den Schülern als Vertrauensperson. Dazu gehören Ausflüge in verschiedenen Gruppen, Pausenspiele, Geocaching, eine Spieleolympiade oder der alljährliche Ski- und Snowboardtag in Melchsee-Frutt, jeweils mit einer anderen Klasse. Auch ein Projekt in Kooperation mit der Werksiedlung St. Christoph wurde wieder durchgeführt.

Auf Nachfrage aus dem Ratsrund berichtete Cynthia Dörfler von ihrem Eindruck, dass sie im vergangenen Jahr mit mehr und auch komplexeren Problemen der Schüler befasst war. Als Beispiele nannte sie Mobbing in sozialen Netzwerken oder auch über „What’s App“. Die Schulsozialarbeiterin ist der Ansicht, dass solche Probleme tatsächlich auch vermehrt auftreten, und die Schüler nicht nur eher bereit sind, darüber zu reden.

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