Kandern Milder Winter drückt Preise

Weiler Zeitung
Revierförster Dickele          Foto: os Foto: Weiler Zeitung

Bei vier Versteigerungen im Kanderner Stadtwald 1000 Festmeter Brennholz verkauft

Von Ralph Lacher

Kandern. Insgesamt zufrieden mit der Brennholzkonjunktur im Kanderner Stadtwald zeigte sich Revierförster Reiner Dickele in der Nachschau. Auch wenn in der gerade zu Ende gegangenen Saison nicht die Aufschläge vergangener Jahre erzielt worden seien. Bei den vier Holzauktionen im Forstrevier Kandern konnten in dieser Saison mehr als 1000 Festmeter verkauft werden.

Allerdings hielten sich die Aufschläge dabei in Grenzen. Dies stelle wohl keine Trendwende dar, sondern sei auch dem Wetter geschuldet, dass im Jahr 2014 ausgesprochen mild und deshalb wenig heizintensiv war. Niedrige Heizölpreise könnten sich nämlich negativ auf die Brennholz-Preise auswirken, erklärt Dickele.

Schwierigkeiten hatte man im Forst nicht nur im Kandertal, sondern auch im benachbarten Revier Markgräflerland mit dem Aufarbeiten des Holzes. Es war erheblich zu warm und zu feucht, der Boden fror nicht durch und so hatten die Waldarbeiter sowie deren schweres Gerät erhebliche „Standprobleme“. Dazu waren Schäden an den Wegen und am Waldboden nicht zu vermeiden. Diese werden nun im Frühjahr behoben.

Der Revierförster macht sich auch Gedanken über die „Einkaufspolitik“ der potenziellen Kunden. „Die Teilnehmerzahlen an den Holzauktionen im Wald sind in diesem Jahr deutlich zurückgegangen. Im Gegenzug immer wichtiger wird der so genannte Freihandverkauf. „Dabei bestellt der Kunde beim Forstamt das gewünschte Holz zu einem Festpreis von Anschlag plus vier Euro pro Festmeter“, erklärt Dickele. Er könnte sich mittelfristig vorstellen, die Holzauktionen zentraler zu gestalten, also weniger Termine anzusetzen, dafür dann aber mehr Brennholz auf einmal anzubieten.

Brennholz als nachwachsender Energieträger mit den ökologischen Vorteilen von geringem An- und Abfahrtsweg für den Erwerber werde im Kandertal auch künftig Konjunktur haben, ist sich Dickele sicher. Der Brennholzverkauf sei Teil eines durchdachten Waldbewirtschaftungssystems, das immer auch auf den Zustand des betreffenden Walds schaue, sagt der Revierförster.

Vom vollzogenen Einschlag her war auch in der Saison 2014/15 die Buche die Hauptbaumart. In diesem Jahr sei zudem Nadelholz mit dabei gewesen und beim Laubholz habe man heuer mehr Esche eingeschlagen, weil auch im Kanderner Stadtwald das „Eschensterben“ zugenommen hat. Wie es in der kommenden Saison aussieht mit den Holzarten und deren Anteil am Angebot, das wird sich erst im Spätjahr zeigen.

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