Kandern Mitgliederrückgang bereitet Sorge

Weiler Zeitung
Bei der BLHV-Versammlung: (von links) Jürgen Eichen, zweiter Gesamtvorsitzende des BLHV Kandern, Gesamtvorsitzender Fritz Höferlin und Hermann Ritter, ehemaliger Vorsitzender des BLHV Müllheim. Foto: Jutta Schütz Foto: Weiler Zeitung

Landwirtetreffen: Neuer Name: „BLHV Gesamtverein Kandern“ / Südbaden bei Direktvermarktung stark

Die Landwirte im Kanderner Raum haben sich ein Ziel gesetzt: Sie wollen mehr Mitstreiter, auch junge Leute und Nebenerwerbslandwirte, für den BLHV gewinnen und sich politisch mehr Gehör verschaffen. Denn die Mitgliederzahlen sind leicht rückläufig. Nur Sitzenkirch bildet hier eine Ausnahme.

Kandern. In der alten Schule in Riedlingen trafen sich die Landwirte des BLHV-Ortsvereins Kandern nach drei Jahren zur Mitgliederversammlung unter der „Regie“ des Gesamtvorsitzenden Fritz Höferlin (Tannenkirch) und des zweiten Vorsitzenden Jürgen Eichin (Sitzenkirch). Zu Gast waren als Vertreter für den Bürgermeister Wollbachs Ortsvorsteher Max Sütterlin, der Müllheimer BLHV-Kreisverbandsvorsitzende Michael Fröhlin, Hermann Ritter als Ehrenvorsitzender des BLHV-Kreisverbands Müllheim sowie die Referenten Gertraud Lohrmann, Fachbereichsleiterin Landwirtschaft und Naturschutz im Landratsamt, und ihr Kollege Norbert Böhringer, der für die Beratung der Landwirte zuständig ist.

Der Mitgliederstand sank in zehn Jahren von 166 auf 157. Gesamtvorsitzender Höferlin warb deshalb fürs Mitmachen: „Der BLHV ist nur so gut wie die Leute, die dabei sind.“ Er berichtete, dass sich die Kommunikation zwischen Landwirten und Landschaftserhaltungsverband verbessert habe. Auf Streuobstwiesen, etwa bei Feuerbach, fanden Begehungen mit den Landschaftsschützern statt.

Die Ortsvereine trafen sich regelmäßig zum Austausch über aktuelle Themen. „Die Teilnehmerzahl könnte dabei besser sein“, bedauerte Höferlin, der wie die meisten Vereinsmitglieder noch einmal für eine Periode von drei Jahren im Amt bestätigt wurde. Neu als Obmann rückte Hansjörg Sieglin für Karlfrieder Fischer in Wollbach nach. Künftig will man mit dem neuen Namen „BLHV Gesamtverein Kandern“ für die eigene Sache werben.

Das Jahr 2016 war für die Landwirte nicht einfach: Ein kaltes, nasses Frühjahr mit wenig Insektenflug, dann Unwetter im Mai und Juni, die Trockenheit im Sommer – immerhin war die Weinlese und die Qualität der Trauben richtig gut.

Neu im Jahr 2016: Der EGRO Südbaden hat die Pflicht zur Qualitätssicherung eingeführt – was gut gedacht sei, werde aber wohl dazu führen, dass kleinere Betriebe aufgeben. „Investieren können in eine richtig gute Qualitätssicherung nur die Großen“, wurde festgestellt.

Fragen gab es auch zur Vogelgrippe und der damit verbundenen Stallpflicht. „Jetzt haben wir mal schönes Wetter und die Hühner dürfen nicht raus“, bedauerte Roland Boch aus Tannenkirch.

Im ländlichen Raum ist auch die Internetversorgung ein Thema. Den Landwirten geht der Ausbau viel zu langsam. Michael Fröhlin hielt fest, dass immerhin die Direktvermarktung in Südbaden mittlerweile sehr stark sei.

Max Sütterlin bedankte sich bei den Landwirten für die Offenhaltung der Landschaft. Oft werde in diesem Zusammenhang der Naturschutz als Pfleger genannt, aber nicht die Landwirte, hielt er fest.

Hermann Ritter äußerte sich zum Thema Erosion. Gute Erfahrungen gebe es mit kleinen Wiesenstreifen, aber auch mit Strohballen, die, an kritischen Stellen ausgelegt, Abflüsse von Erdreich bremsen könnten.

Der BLHV Kandern wird in den einzelnen Orten durch gewählte Ortsobmänner vertreten:

Feuerbach: Vorsitzender Ernst Gruß, Stellvertreter Martin Greiner; Holzen: Vorsitzender Martin Scheurer, Stellvertreter Dieter Sutter; Riedlingen: Vorsitzender Karlfrieder Weber, Stellvertreter Alfred Moritz; Sitzenkirch: Vorsitzender Jürgen Eichin, Stellvertreter Gerhard Mäder; Tannenkirch: Vorsitzender Andreas Gräßlin, Stellvertreter Rainer Homberger; Wollbach: Vorsitzender Hansjörg Sieglin, Stellvertreter Walter Reisle.

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