Kandern Neubaugebiet wird verkehrsberuhigt

Weiler Zeitung
Der neuste Entwurf zur Erschließung des Baugebiets „Oberer Fortshausgarten“ mit einer verkehrsberuhigten Zone (grauer Bereich) rund um den neuen Kindergarten und der in Teilbereichen renaturierten Ochsengasse (Grünstreifen links). Grafik: Ingenieurbüro Himmelsbach+Reichert GbR Foto: Weiler Zeitung

Gemeinderat: „Oberer Forsthausgarten“: Trampelpfad in Ochsengasse / Entwässerung über Gartenstraße

Von Alexandra Günzschel

Im Neubaugebiet „Oberer Forsthausgarten“ soll eine verkehrsberuhigte Zone eingerichtet werden. Das hat der Gemeinderat am Montagabend mit großer Mehrheit beschlossen. In einer solchen Zone – es ist nur Schritttempo erlaubt – sind alle Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt. Ein zusätzlicher Fußweg wird somit unnötig.

Kandern. Das Denkmalamt hat sich zwischenzeitlich gegen den vollständigen Abbruch der Mauer entlang der Ochsengasse ausgesprochen. Die Behörde empfahl zudem einem Fußweg im oberen Teil der Ochsengasse, sodass die Mauer weiterhin beidseitig wahrgenommen werden kann.

Stadtplaner Peter Egi vom Planungsbüro Süd-West aus Lörrach, er stellte die neuen Pläne im Gemeinderat vor, schlug an dieser Stelle einen Trampelpfad vor, da die obere Ochsengasse renaturiert werden soll. Zum einen werde sie als Ausgleichsfläche benötigt, zum anderen gehe es um die Versickerung des Regenwassers, erklärte er das Vorhaben. Mit einer einfachen Stahltreppe soll der Trampelpfad mit der dann höher gelegenen Karl-Berner-Straße verbunden werden. Der barrierefreie Zugang erfolgt dann über das Wohngebiet.

Für das Wohngebiet erwies sich Peter Egi als Befürworter einer verkehrsberuhigten Zone, in der nur Schrittgeschwindigkeit gefahren werden darf. „Fahrradfahrer, Fußgänger und Autofahrer müssen dort aufeinander Rücksicht nehmen und sich aneinander vorbeimogeln“, erklärte er. Als weitere Vorteile sah er die freien Gestaltungsmöglichkeiten innerhalb einer solchen „Shared Space“-Zone, aber auch den Umstand, dass Durchgangsverkehr durch das neue Wohngebiet abgeschreckt werde. Auch käme das Neubaugebiet dann ohne zusätzlichen Flächenverbrauch für einen Fußweg aus.

Die Fraktionen zeigten sich überwiegend überzeugt vom neuen Konzept, betrachteten es als „Chance“ und auch als ein „Signal“, gerade auch vor dem Hintergrund, dass sich dort später der Kindergarten befinden wird.

Bedenken äußerte Johann Albrecht, da er aus seiner polizeilichen Berufspraxis heraus Beispiele mit „Shared Space“ kannte, „wo es gar nicht funktioniert hat“. Dennoch fiel die Entscheidung bei einer Enthaltung und einer Gegenstimme recht eindeutig für die verkehrsberuhigte Zone und somit gegen Tempo 30 aus.

Zur Erschließung des Baugebiets gehört auch die Entwässerung. Hierfür soll nun in der Gartenstraße eine Schmutz- und Regenwasserleitung gebaut werden, die an die Heinrich-Bösinger-Straße angeschlossen wird. Bei einer Enthaltung stimmte der Gemeinderat dafür, dass die Ausschreibung für die Leitung sofort erfolgen soll. Die Rede war von einer „Zukunftsinvestition“.

Untersuchungen hatten ergeben, dass die Kapazität der in der Gartenstraße vorhandenen Straßenentwässerungsleitung nicht ausreicht, um die zusätzlichen Abwässer aus dem Neubaugebiet mit aufzunehmen. Die ermittelten Kosten für die neue Entwässerung über die Gartenstraße wurden mit 122 000 Euro beziffert.

Damit die terminlichen Vorgaben zur Ausschreibung des Kindergartens eingehalten werden können, soll die Offenlage des geänderten Bebauungsplans bereits zur nächsten Gemeinderatssitzung am Montag, 25. Juli, erfolgen. Die Ausschreibung der Maßnahme, so ein weiterer einstimmiger Beschluss, soll umgehend erfolgen, so dass noch im Oktober mit den Baumaßnahmen begonnen werden kann.

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