Mit einem alltagstauglichen, praktischen Projekt beschäftigen sich die Besucher des Jugendzentrums „Downtown“ am Bahnhof in den großen Ferien: Sie bauen in Eigenleistung eine neue Sitzecke für den Aufenthaltsraum. Von Daniela Buch Kandern. Anfang der Woche wurde das Möbelprojekt von einer kleinen, aber motivierten Gruppe in Angriff genommen. Die alte Sitzgarnitur hat längst ausgedient, ein Ersatz war aber aufgrund der Kosten nicht so einfach zu beschaffen. „Die Couch ist nun wirklich hinüber. Vor kurzem sind auch noch die Füße abgefallen“, erklärte Jugendpflegerin Daniela Pietsch, die mit ihrer Kollegin Valeria Strashnova das Projekt begleitet. „Wir dachten, das Projekt ist eine schöne Sache für den Sommer und für die Jugendlichen auch ein kleiner Ausgleich, da das Downtown zuletzt nur reduzierte Öffnungszeiten hatte. Jeder, der Lust hat, kann mitmachen“, erläuterten sie die Idee. Die Holzpaletten und deren Lieferung wurden von der Firma UP Universelle Fördertechnik mit Sitz in Grenzach-Wyhlen gestiftet. „Das hat unser Budget sehr entlastet“, stellte Daniela Pietsch dankbar fest. Farbe und Polstermaterial müssen noch angeschafft werden. Die Bezüge werden von privater Seite genäht und den Jugendlichen zur Verfügung gestellt. Die Ferienzeit verläuft für das Jugendzentrum, das sich in der Trägerschaft der Caritas befindet, und im Einzugsgebiet von Kandern und Umgebung ein beliebter Treffpunkt ist, etwas ruhiger als sonst. Normalerweise kommen rund 30 Jugendliche zu den Öffnungszeiten vorbei, derzeit sind es nur um die zehn. Einen fixen Termin für die Fertigstellung hat sich die Gruppe nicht gesetzt, auf jeden Fall aber ist das Ziel, bis zum Ende der Ferien alles geschafft zu haben. Um mögliche Gestaltungsmuster und die Bauanleitung kümmerten sich zuvor die beiden Jugendpflegerinnen. Zunächst galt es, die Paletten zu bearbeiten und abzuschleifen. In einem zweiten Schritt folgen die Lackierung des Gerüsts und der Zusammenbau. Eigentlich war vorgesehen, eine Sitzecke im Außenbereich einzurichten. Davon kam man aber wieder ab, nachdem sich Vandalismus am Jugendzentrum häufte – jüngst wurden die Türen beschmiert und der Aschenbecher demoliert. Im vergangenen Monat wurde obendrein auch noch eingebrochen. Probleme mit Vandalismus Was die Renovierung betrifft, kommen die „Downtowner“ Schritt für Schritt voran. Die Wandgrundierung in Blau und Grün wurde schon vor Monaten gemacht, ebenso das Graffiti, das in Gemeinschaftsarbeit mit einem Künstler entstand. Die neue Sitzgruppe wird sich farblich natürlich einfügen. Für die Lackierung und die Polsterbezüge fiel die Entscheidung auf abgestufte Blau- und Anthrazit-Töne. Ein nächstes Projekt ist bereits im Visier: die alten Stühle ersetzen. Auch hier möchten die Verantwortlichen am liebsten wieder mit den Jugendlichen selbst handwerklich tätig werden. „Dadurch bauen sie einen persönlichen Bezug auf“, sind sich Valeria Strashnova und Daniela Pietsch einig.