Kandern Notwendig, aber teuer

Weiler Zeitung

Mensa-Anbau für August-Macke-Schule soll 1,2 Millionen Euro kosten

Von Alexandra Günzschel

Mit der Gemeinschaftsschule wurde an der August-Macke-Schule (AMS) auch der Ganztagsbetrieb samt Mittagessen eingeführt. Nun braucht die Schule dringend eine neue Mensa. Nur zähneknirschend stimmte der Gemeinderat am Montag dem geplanten Umbau zu. Denn die Kosten für die Mensaerweiterung sind seit der ersten Schätzung enorm gestiegen.

Kandern. Simone Penner vom Stadtbauamt stellte die Pläne und aktuellen Kostenschätzungen in der öffentlichen Sitzung vor. „Im Moment wird das Schülercafé als Mensa betrieben und platzt aus allen Nähten“, unterstrich sie die Dringlichkeit der Baumaßnahme, die deshalb schon zum Schuljahr 2017/18 abgeschlossen sein soll. Auch die Infrastruktur in der Küche sei nicht mehr zeitgemäß, betonte Penner.

Der Anbau soll im Bereich der schon bestehenden Mensa hinter der Turnhalle entstehen. Es sei sinnvoll, an die vorhandene Infrastruktur anzuschließen, erklärte Penner. Denn über Alternativen in Form eines Solitärbaus oder den Umbau im Bestand hat man sich angesichts der Kostenexplosion durchaus Gedanken gemacht. Sie wurden wieder verworfen, vor allem auch weil Fördergelder und der enge Zeitplan dadurch gefährdet gewesen wären.

Damit die Finanzierung überhaupt gewährleistet werden kann, hat man sich dazu entschlossen, den ebenfalls geplanten Windfang im Eingangsbereich samt Nebenräumen vorerst aus dem Gesamtpaket für derzeit geschätzt gut 1,5 Millionen Euro herauszunehmen. Für den Mensaumbau bleiben somit Kosten in Höhe von 1,2 Millionen Euro.

Aber noch andere Vorhaben an der AMS, wie das derzeit noch nicht benötigte barrierefreie WC und die Photovoltaikanlage auf dem Sporthallendach, sollen vorerst geschoben werden. Darüber hinaus werden Restmittel aus bereits abgeschlossenen Sanierungen, etwa am Dach der Kandertalhalle, in den Mensaumbau fließen. Zusammen mit einem erwarteten Zuschuss in Höhe von rund 215 000 Euro kann die Baumaßnahme im Februar beginnen. Der Um- und Ausbau soll dann in den Oster- und Sommerferien erfolgen.

Die Baugenehmigung liegt bereits seit November vor, und die erste Ausschreibung ist erfolgt. Deshalb wurden am Montag auch schon die Rohbauarbeiten für 134 120 Euro an den günstigsten Bieter vergeben. Immerhin: Die Kostenberechnung hierfür wurde um rund 32 500 Euro unterschritten. Ziel ist es nun, auch die restlichen Gewerke möglichst bald auszuschreiben, damit der Mensabetrieb nach den Sommerferien beginnen kann. Bei zwei Gegenstimmen und einer Enthaltung erklärte sich der Gemeinderat mit diesem Vorgehen einverstanden.

Eine Gegenstimme kam von Kaja Wohlschlegel, die damit ein Zeichen setzen wollte gegen die Kostenexplosion um mehr als das Doppelte der ursprünglichen Summe. Sie sei kein Gegner der Mensa. „Die Schule war uns immer wichtig“, betonte sie andererseits.

Auch Gabriele Weber fand, dass jedem klar sein müsse, dass sich die Stadt seit langem mit der Schule identifiziert. Zur Zustimmung sah sie keine Alternative, bat allerdings darum, in einem solchen Fall mit überplanmäßigen Ausgaben den Gemeinderat zu konsultieren, bevor eine Ausschreibung erfolgt.

„Wir wissen alle, dass wir die Mensa brauchen. Schade, dass wir nur noch reagieren können“, äußerte sich auch Rudolph Mayer kritisch. Die anfänglichen Zahlen hielt er für unrealistisch. Er hofft nun darauf, dass die Kosten noch gesenkt werden können.

Martin Greiner führte die vielen Bestimmungen, um eine Haftung auszuschließen, als Gründe für die Teuerung an. Architekt Bernd Brohammer erklärte auf Nachfrage, dass allein 325 000 Euro für Dinge hinzugekommen seien, die zuerst gar nicht vorgesehen waren. Es habe sich zum Beispiel herausgestellt, dass die Elektrik nicht weiter verwendet werden kann.

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