Kandern-Riedlingen (os). Vielen Menschen bevölkerten am Sonntag das weitläufige Areal des Kreuzegertenhofs in Riedlingen. Das zeige deutlich, dass Interesse an der Landwirtschaft als wichtigem Wirtschaftszweig bestehe und die Menschen sich darüber bewusst seien, dass die Bauern auch aufgrund der Offenhaltung der Kulturlandschaft Unterstützung verdienen, sagte Karlfrieder Weber, seines Zeichens Seniorchef. Wegen des nasskalten Wetters hatten die Webers und ihre vielen Helfer zusätzliche Bewirtungszelte auf dem Hof aufgestellt. Wie nach den Erfahrungen der Vorjahre nicht anders zu erwarten, war das Verköstigungsangebot rege nachgefragt. Aber auch die Informationsmöglichkeiten wurden sehr gut genutzt. Viele Besucher hätten sich anerkennend über die Art der Bewirtschaftung nach biologischen Richtlinien geäußert, sagte Weber. Veranstaltet wurde das Hoffest auch in diesem Jahr gemeinsam mit den Jugend-Ringern des TSV, die ebenso tatkräftig mithalfen wie die Grundschüler, die Waffeln für ihre Klassenkasse verkauften. „Öko-Landwirtschaft zum Anfassen und Genießen“ war Motto des Hoffests, und gerade bei den vielen Familien unter den Besuchern kamen die Führungen durch die Stallungen bestens an. Die Bauersfamlie Weber konnte beim Hoffest auch darauf verweisen, dass der Hof zwischen Villa Umbach und Riedlingen 1961 erbaut wurde, mit damals 13 Milchkühen. Aktuell ist der Kreuzegertenhof einer der wenigen Bauernhöfe im Kandertal und Markgräflerland, der noch Viehhaltung und Milchwirtschaft betreibt. Rund 135 Hektar Grün- und Ackerland bewirtschaften die Webers, halten 90 Mutterkühe sowie 110 Kälber und Rinder. Sie arbeiten seit sieben Jahren als „Bioland“-Betrieb mit komplett umgestellter Bio-Bewirtschaftung. Der von Vater und Sohn gemeinsam betriebene Hof ist ein Gemischtbetrieb mit Ackerbau, Grünland, Milchvieh, Bullenmast und Streuobst-Anbau und bietet auch Selbstgebranntes. Auch Reben haben die Webers, und es gibt Bauernbrot sowie Marmelade aus eigener Produktion. Die Rindfleischprodukte, die auch im Bio-Hofladen verkauft werden, lässt die Familie Weber bei einem biozertifizierten Metzgereibetrieb herstellen.