Kandern S-Bahn bleibt der größte Wunsch

Weiler Zeitung

Leitbildprozess: 50 Teilnehmer bei der Auftaktveranstaltung / „Spürbarer Wille, etwas voranzubringen“

Es waren die großen Themen, die am Ende die meisten Befürworter fanden: allen voran der Wunsch nach einer Kandertal-S-Bahn. Aber auch die Förderung der landwirtschaftlichen Direktvermarktung sowie ein städtebauliches Gesamtkonzept waren ganz vorne mit dabei unter den Forderungen bei der Auftaktveranstaltung zur Entwicklung eines neuen Leitbilds für Kandern.

Kandern. Rund 50 Teilnehmer waren am Donnerstag in den Rathaussaal gekommen, um sich aktiv an dem Prozess zu beteiligen. Grob gesagt ging es darum, alte und neue Ideen festgelegten Themengebieten zuzuordnen und Favoriten zu benennen, wobei jeder Teilnehmer pro Themenblock nur eine Stimme in Form eines farbigen Punkts zu vergeben hatte. Die älteren allgemeineren Maßgaben stammten aus einem Leitbildprozess aus dem Jahr 2000, aber auch die Anregungen, die bei einer Bürgerstunde im vergangenen Februar gesammelt wurden, lagen in Form von Zetteln bereit. Darüber hinaus gab es die Möglichkeit, Zettel mit eigenen neuen Ideen zu beschriften.

Schließlich fanden sich Arbeitsgruppen zu den einzelnen Themengebieten zusammen, und nach einer Phase emsiger Betriebsamkeit kristallisierten sich auf fünf Pinnwänden die favorisierten Projekte heraus.

Josha Frey (MdL), der wegen eines anderen Termins erst gegen Ende der Veranstaltung dazukam, zeigte sich beeindruckt von der Atmosphäre „hoch konzentrierten Arbeitens“ im Rathaussaal. Er sprach von einem „spürbaren gemeinsamen Willen, etwas voranzubringen“.

Verkehrsinfrastruktur

Der Wunsch nach einer Reaktivierung der Kandertal-S-Bahn ist in Kandern nach wie vor stark. Mit 14 vergebenen Punkten war dieses Projekt der eindeutige Spitzenreiter an diesem Abend.

Jeweils drei Teilnehmer entschieden sich für Carsharing beziehungsweise ein Buswartehäuschen für die Staiggasse-Haltestelle. Ganz allgemein den ÖPNV – auch in den Dörfern – verbessern wollten zwei Personen. Je ein Teilnehmer sprach sich für eine E-Bike-Tankstelle beziehungsweise einen Parkplatz für ein Elektroauto auf dem Blumenplatz aus.

Siedlungsentwicklung und Strukturpolitik

Bei diesem Themenkomplex lag die Forderung nach einem städtebaulichen Gesamtkonzept mit sechs Punkten vorn, vor einer Stärkung von Handel und Gewerbe (fünf Punkte), einer schnellen Internetverbindung auch in den Ortsteilen (zwei Punkte) sowie sozialem Wohnungsbau (zwei Punkte).

Landwirtschaftliche Entwicklung

Viele Teilnehmer wollten vor allem die Direktvermarktung stärken. „Förderung der Direktvermarktung und Unterstützung des Schlachthauses in Sitzenkirch“ stand auf einem Zettel, der immerhin sieben Punkte erhielt. Drei weitere Teilnehmer sprachen sich für eine Bauernscheune zur Vermarktung regionaler Produkte aus, und zwei Personen plädierten für den verstärkten Kauf heimischer Produkte.

Weiterhin wurden die Pflege der Streuobstbestände (fünf Punkte), der Wanderwege und der Landschaft (vier Punkte) sowie von Biotopen (zwei Punkte) genannt. Zwei Personen wollten zwischen den Ortsteilen Freiflächen erhalten.

Bildung, Kultur, Soziales

Bei diesem Themenbereich war es am ehesten die Schule, die das größte Interesse auf sich vereinen konnte: Insgesamt vier Teilnehmer legten den Fokus auf die Schulentwicklung, zwei weitere konnten sich einen gymnasialen Zug an der Gemeinschaftsschule vorstellen.

Gefordert wurden außerdem ein Raum für kulturelle Veranstaltungen, ein benutzerfreundliches Probelokal, bessere Spielplätze, Angebote für die Jugend und die Sicherung der medizinischen/pflegerischen Versorgung (jeweils zwei Punkte).

Diverses

Auf dieser Pinnwand sprachen sich Teilnehmer unter anderem für eine Vollversorgung für Kandern mit einem Drogeriemarkt aus (vier Punkte), aber auch für eine Verbesserung des Stadtmarketings sowie dafür, das Handel- und Gaststättensterben aufzuhalten (je zwei Punkte).

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