Kandern Stadt will es nochmal versuchen

Weiler Zeitung

Straßensanierung: Technischer Ausschuss mit Aufhebung der Sammel-Ausschreibung einverstanden

Eigentlich wollte die Stadt Kandern in den Erhalt ihrer Straßen investieren. Doch eine Ausschreibung erbrachte nur zwei Angebote, wobei das günstigste 27 Prozent über den geschätzten Baukosten lag. Nun soll die Ausschreibung aufgehoben werden. Am Montag entscheidet der Gemeinderat darüber.

Kandern. „Wir würden es gerne noch mal versuchen, in der Hoffnung, dass wir bessere Preise bekommen“, erklärte dazu am Donnerstag in der öffentlichen Sitzung des Technischen Ausschusses Bürgermeister Christian Renkert. Er kündigte auch an, dass in der Gemeinderatssitzung am Montag (Beginn 19.30 Uhr) Markus Biechele vom beauftragten Ingenieurbüro Biechele Infra Consult aus Freiburg anwesend sein wird, um den Sachverhalt darzustellen und gegebenenfalls Fragen zu beantworten.

Der Technische Ausschuss zeigte sich am Donnerstag grundsätzlich einverstanden mit dieser von der Verwaltung vorgeschlagenen Vorgehensweise. Viele der Ausschussmitglieder äußerten jedoch Bedenken:

Bernd Brohammer sah die Gefahr, dass in den Jahren 2016 und 2017 nun gar keine Sanierungsarbeiten mehr stattfinden werden. „In diesem Jahr sicher nicht mehr“, bestätigte Bauamtsleiter Hanspeter Amann, der nun darauf hofft, dass die Auftragsbücher der Firmen im Frühjahr 2017 nicht mehr ganz so voll sein werden. Ursprünglich war geplant, jetzt im Herbst zu beginnen.

Martin Greiner vermutete, dass der Abgabetermin für die Baufirmen zu knapp bemessen gewesen sein könnte. Immerhin habe es sich um ein Sammelsurium von Aufträgen gehandelt, verwies er auf die Tatsache, dass die Sanierungsarbeiten für die Doppelhaushaltsjahre 2016 und 2017 gemeinsam ausgeschrieben worden waren. Zwölf Straßenzüge wurden darin zusammengefasst. Amann vermutete dagegen, dass sich die Firmen derzeit „die Rosinen rauspicken“. „Zeit war genug“, sagte er.

Gabriele Weber hatte Bedenken, ob mögliche Ausfallforderungen des Bieters mit Hilfe der Kommunalaufsicht und der Gemeindeprüfungsanstalt tatsächlich abgewendet werden könnten, wie in der Sitzungsvorlage dargestellt. „Ich stelle fest, dass die anderen wieder schneller waren“, lautete ihr Fazit.

Ulrike Lerner bemerkte, dass der Markt derart gesättigt sei, dass oft einfach keine Kapazitäten mehr frei wären für weitere Aufträge. Das einzig Richtige sei nun neu auszuschreiben, fand sie.

Max Sütterlin zeigte sich enttäuscht darüber, dass die gemeinsame Ausschreibung der Maßnahmen nicht den Synergieeffekt gebracht hat, den man sich eigentlich davon versprochen hatte.

Die Baukosten wurden auf 852 747 Euro geschätzt, das Angebot lag um 231 318 Euro darüber.

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