Kandern Umstellung auf ökologische Bewirtschaftung nicht bereut

Weiler Zeitung
Rundgang im Kreuzegertenhof: (v.l.) Bernhard Winterhalter, Christian Eichert (Bioland), Carsten Vogelpohl (CDU), Armin Schuster (MdB), die Seniorchefs Karl Weber und Karl-Friedrich Weber, Naturkosthändler Wilhelm Rinklin und Juniorchef Markus Weber                                            Foto: Alexandra Günzschel Foto: Weiler Zeitung

Rundgang: Bundestagsabgeordneter Armin Schuster besucht Kreuzegertenhof in Riedlingen / Wichtig auch für den Tourismus 

Kandern-Riedlingen (ag). Bei seiner Tour durch landwirtschaftliche Betriebe hat der Bundestagsabgeordnete Armin Schuster (CDU) am Montag auch den Kreuzegertenhof der Familie Weber in Riedlingen besucht. Der Betrieb hat 2009 von konventioneller auf ökologische Bewirtschaftung umgestellt und gehört nun zu den „Bioland“-Produzenten. Schuster hatte den Schwerpunkt auf Bioland-Höfe gelegt.

Der Kreuzegertenhof verfügt über rund 100 Hektar Grünland und 30 Hektar Ackerbaufläche. Das Grünland dient als Futtergrundlage für die 85 Milchkühe. Mit Nachzuchten gibt es rund 200 Weidetiere auf dem Bio-Hof. 40 Hektar der Weidefläche hat eine Steigung von mehr als 25 Prozent.

Der Umstieg auf ökologische Bewirtschaftung des in dritter Generation geführten Betriebs erfolgte auch aus wirtschaftlichen Überlegungen heraus. Man habe nach anderen Wegen gesucht, der konventionelle Betrieb sei nicht mehr so profitabel gewesen, erklärte dazu auf Schusters Nachfrage hin der Junior-Chef Markus Weber. Die Voraussetzungen waren günstig, bereits im Jahr 2005 hatte man sich beim Neubau für einen tiergerechteren Stall entschieden, für den es auch Fördergelder gab. Dort hat nun jede Kuh einen eigenen Fress- und Liegeplatz. In den warmen Monaten kommt das Fleckvieh – diese Rasse gibt nicht nur Milch, auch das Fleisch kann verkauft werden – auf die Weide.

45 Cent pro Liter bekommt der Biobauer derzeit von Schwarzwaldmilch. Preise, von denen konventionelle Milchbauern nur träumen können. Und der Bioland Landesverband Baden-Württemberg bekommt auch nicht wenige Anfragen von umstellungswilligen Höfen. „Im Schnitt nehmen wir nur einen von zehn Betrieben auf“, berichtete dazu Dr. Christian Eichert, Geschäftsführer des Bioland Landesverbands. „Oft fehlt das Geld, um unsere Vorgaben umzusetzen.“

Schuster hob hervor, wie viel die Landwirte ganz nebenbei auch für den Toursimus tun würden, indem sie einerseits die Landschaft offenhielten, andererseits dafür sorgten, dass „Kühe auf der Weide stehen“. „So kann man das Erlebnis Landwirtschaft vermitteln“, fand er.

Einig war man sich darüber, dass noch mehr Konsumenten Bauernhöfe, gerade auch Bioproduzenten, besuchen sollten. „Das ist ein Weg, um zu zeigen, dass nicht nur Bio drauf steht“, sagte Armin Schuster.

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