Kandern Verzicht auf alles Überflüssige

Weiler Zeitung
Insa Hoffmann in ihrem Atelier. Foto: Walter Bronner Foto: Weiler Zeitung

Ausstellung: Insa Hoffmann präsentiert Landschaftsgemälde

Kandern (bn). Etwa auf halber Strecke der Straße zwischen Ötlingen und der Lucke-Abzweigung nach Lörrach bietet sich ein optimaler Draufblick auf die gesamte Kandertalregion vom Binzener Ortsende bis hinauf zum Gipfel des Hochblauen. Eine imposante malerische Umsetzung dieses Panoramas ist an diesem Wochenende im Atelier der Kanderner Künstlerin und Kunsttherapeutin Insa Hoffmann (Hauptstraße 73) zu entdecken.

Zu sehen gibt es da freilich noch viel mehr in dieser mit „Landschaften“ betitelten Ausstellung. Deren Bildauslese verweist auf eine ambitionierte Kunstschaffende, die auf dem Fundament einer gediegenen künstlerischen Ausbildung den eigenen schöpferischen Ausdruck gesucht und gefunden hat. Beeindruckend dabei ist ihr unzimperlicher Umgang mit der Ölfarbe, die sie großzügig mit breitem Pinsel und Spachtel auf die Leinwand aufträgt.

Es waltet viel impulsive Spontaneität in diesem direkt ansprechenden malerischen Duktus, der sich keiner bestimmten Stilrichtung zuordnen lässt und sich auch nicht mit detailverliebten Ausformungen aufhält. Vielmehr übt sich die Ausstellerin im Verzicht auf alles Überflüssige und vertraut auf die Kraft des Einfachen.

Dabei beweist sie jedoch bei der Flächengliederung des Kolorits untrügliches Gespür für effektbetonte Bildwirkungen. Ähnlich generös wie in der Farbgebung zeigt sich Insa Hoffmann auch in der Wahl der Formate. Das mit kontraststarkem Wechselspiel von Licht und Schatten ausgeführte Gemälde „Waldweg“ etwa ist beachtliche 1,20 auf 1,60 Meter groß. Das gilt auch für die anderen atmosphärisch dichten Waldsujets, deren Motive die Künstlerin im nahen Forstgebiet vorfand. Eines davon eine froststarrende Winterstimmung, ein anderes eine Studie zaghaften Frühlingserwachens.

In fast allen „Landschaften“ dieser Atelier-Präsentation dominiert eine erdig-grobe Struktur mit viel dunklen Braun- und Ockertönen, Schwarzgrau und Nachtschattengrün. Dennoch ist die Bildwirkung selten trist, sondern vorwiegend wohltuend naturnah. Es gibt in dieser Ausstellung auch serielle Kleinformate. So eine Gruppe Winterbilder mit verschneiten Bergregionen und halb vereisten Wasserläufen.

Ebenso Markgräfler Motive, wie das Umfeld vom Rüttehof bei Wollbach, der Blick zum Blauen von Schallbach und Egringen aus, die Rebflur bei Fischingen, die Sicht vom Einigwald auf Holzen, Partien an der Kander und am Rhein sowie das freie Feld bei Riehen von der Fondation Beyeler aus. Ergänzt wird das Spektrum durch etliche Studien alter Häuserensembles und Gebäudefassaden, an denen die Zeit nicht spurlos vorüberging, die aber gleichwohl viel pittoresken Charme verströmen.

n Eröffnet wird die Werkschau im Nachbarhaus der „Weserei“ heute, Freitag, 19.30 Uhr. Ausstellungsbesucher sind am Samstag, 16. September, und am Sonntag, 17. September, jeweils von 11 bis 18 Uhr willkommen.

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