Kandern Voller Engagement und Tatkraft

Weiler Zeitung
Bei der Ehrung (von links): Max Sütterlin, Martin Greiner, Wilfried Hurst, Günter Lenke, Dietmar Wieber, Christoph Glaisner und Matthias Puchtler Foto: Ines Bode Foto: Weiler Zeitung

Jubiläum: Feuerwehr Feuerbach feiert 75-jähriges Bestehen / Verdiente Wehrmänner geehrt

Von Ines Bode

„Wir sind ein eingespieltes Team, eine tolle Truppe, die stolz sein kann auf alles, was geleistet wurde“, lautet die Bilanz von Dietmar Wieber, Kommandant der Abteilungswehr Feuerbach, im Jubiläumsjahr. Begangen wurde das 75-jährige Bestehen mit einem denkwürdig-heiteren Festakt.

Kandern-Feuerbach. Großen Dank richtete der Chef der aktuell 24-köpfigen Riege (14 Aktive) an seine Mannen, um den Zukunftswunsch auszusprechen: „Ich wünsche mir mehr Interesse an unserer Arbeit“. Im Klartext bedeutet dies neue Mitstreiter.

Feuerwehr hofft auf neue Mitstreiter

Seit Langem bemühe man sich um Zuwachs, nahezu erfolglos, aber vielleicht wecke der Jubiläums-Trubel das Interesse. Dass auch der Letzte im Dorf vom Anlass etwas mitbekam, war laut Wieber nach dem ersten Auftritt des Musikcorps Rheinfelden der Fall, geboten war schlicht ein „Klanggewitter“. Da es im Kandertal keine Feuerwehr-Musiken mehr gebe, musste die lautstarke Truppe um Werner Mülhaupt ran, die sich moderner Titel annimmt. Teils so populär, dass ein „angeknipstes“ Festzelt zu vorgerückter Stunde unanständige Vokabeln brüllte (Schrei nach Liebe/Die Ärzte).

Die Eröffnung übernahm der Gesangverein um Annette Deiss, intoniert wurde traditionelles Liedgut, etwa der „Brunnen vor dem Tore“. Ebenso gut kamen die Verse des Vorsitzenden Karl-Heinz Deiß an, verfasst von einem Floriansjünger. Ohne Ehrenamt ginge das Land zugrunde, so das Fazit.

15 Jahre warten auf die Wasserspritze

75 Jahre Dienst zu reflektieren oblag Ortsvorsteher (und Kamerad) Martin Greiner. Ursprünglich galt Brandhilfe als Bürgerpflicht, jedes Haus stellte eine Person. In Kriegszeiten waren es gar Frauen. Fast 600 Gulden verschlang die erste Wasserspritze, 15 Jahre lief die Bestellung, 1828 traf sie ein. 1890 setzte es Schelte, die Herren des Bezirksamts krittelten am Zustand herum, „im Spritzenhaus wurde Holz gelagert“.

Die Ordnung im Löschwesen stellte sich mit der Gründung der „Freiwilligen Feuerwehr“ allerorts ein. Die Feuerbacher Truppe sei laut Günter Lenke, Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbands, eine der drei jüngsten im Kandertal. Auf März 1942 datiert die Gründungssitzung, präsent waren 39 Mann. Anno 1900 führte das Löschwesen gar 70 Mann, 1951 auf 20 reduziert, um die Gefahr militärischen Geistes zu bannen.

Max Sütterlin, Bürgermeister-Stellvertreter, tat kund, dass politisch-revolutionäre Turner die Löschpioniere waren, bedurfte es doch ordentlicher Muckis, schweres Gerät zu bedienen. Weiter sagte Sütterlin mit Blick auf die Historie, im Ort sei Erstaunliches und Einmaliges geleistet worden.

Kreisbrandmeister Christoph Glaisner wies darauf hin, dass der Dienst am Menschen leider kein Selbstläufer mehr sei.

Ehrenkreuz für Wieber und Ehrennadel für Hurst

Die schönen Momente, nämlich Dankbarkeit zu erfahren, kamen zuvor im Gedicht von Karl-Heinz Deiß zum Ausdruck. Günter Lenke meinte, in Feuerbach sei die Prävention gelungen. Das hatte zur Folge, dass Abteilungschef Wieber, seit 17 Jahren im Amt, mitteilte: außer Kleinigkeiten wie Schwelbrand habe er nichts vorzuweisen. Lenke sah das völlig anders, zählte eine Reihe Verdienste Wiebers auf und zeichnete den Oberbrandmeister für 25-jährigen Einsatz mit dem Deutschen Feuerwehr-Ehrenkreuz in Bronze aus.

Auf 43 Jahre voller Engagement und Tatkraft, darunter als Kommandant, blickt Wilfried Hurst zurück. Wohl einmalig dürften seine 700 Stunden sein, die in den Bau des Bürgerhauses 1996/97 flossen, das auch als Gerätehaus diene. Hurst, ebenfalls Oberbrandmeister, wurde mit der Ehrennadel des Landesverbands in Silber ausgezeichnet.

Viele Namen verdienter Akteure nannte Martin Greiner, als erster Wehrführer trat Herrmann Wieber auf. Dietmar Wieber ging auf die Entwicklung ein. Viel passiert sei in technischer Hinsicht, bezüglich dörflicher Veranstaltungen. Stolz sei man auf Silber und Bronze bei Leistungsspangen. Viel Respekt nötigten die Berichte den Gästen ab, die Vorgetragenes mit lautstarkem Beifall quittierten.

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