Kandern Vom Jazzsong zum Volkslied

Weiler Zeitung
Mit einem Konzert hat der Jazzchor Kandern seinen 20. Geburtstag gefeiert. Foto: Tamara Keller Foto: Weiler Zeitung

Geburtstagskonzert: Jazzchor bietet bunten Mix und so manche nette Anekdote

Wer am Samstag die Stadtkirche in Kandern zu spät betrat, hatte Pech: Bereits um kurz nach sieben waren alle Sitzplätze belegt. Für den Andrang sorgte der Jazzchor Kandern, der seinen 20. Geburtstag mit einem Jubiläumskonzert feierte.

Von Tamara Keller

Kandern. „Ich bin echt überwältigt, dass so viele Leute gekommen sind“, freute sich Jazzchorsprecherin Susi Engel-Rosenkranz bei der Begrüßung. Während im vorderen Teil des Raums alle Sitzplätze besetzt waren, sammelten sich im hinteren Teil der Kirche weitere Jazzchorfans, die gewillt waren, dem ganzen Konzert im Stehen zu lauschen.

Und das lohnte sich: Vom bulgarischen Heimatlied „Dilmano Dilbero“ über den Jazzklassiker „Sing, Sing, Sing“ bis hin zu dem deutschen Volkslied „Es geht eine dunkle Wolke“ – ein bunter Mix war mit den insgesamt 14 Liedern unter der Leitung von Dirigentin Gergana Schneider im eineinhalbstündigen Programm geboten.

Abwechselnd standen dabei die Stimmen des Chors im Vordergrund oder wurden je nach Song musikalisch verstärkt durch Martin Kutterer am Schlagzeug, Sebastian Röser am Klavier, Gerlinde Schütz am Akkordeon und Lorenz Malluschke am Cello.

Als ganz besonderer Song tat sich an diesem Abend der Sulu-Song „Thulasizwe“ aus Südafrika hervor: Die Stimmen erfüllten begleitet von afrikanischen Trommeln und mit einem Solo von Susi Engel-Rosenkranz die Kirche und sorgten für einen Gänsehautmoment.

Zum 20. Jubiläum wurde auch an ein paar historische Ereignisse zurückgedacht: zum Beispiel an die Namensfindung. So wurde der Chor vor seinem ersten Auftritt 1997 gefragt, was denn für ein Name auf dem Plakat stehen solle: „Schribsch halt Jazzchor Kandern“, lautete damals die Antwort. „Dem Namen sind wir aber nicht mehr immer ganz treu“, so Engel-Rosenkranz. Dementsprechend wurden auch populäre Lieder wie „Drunken Sailor“, „Killing me softly“ oder „Tears in Heaven“ vorgetragen. Unter den Gästen befand sich zudem der Vater und erste Dirigent des Chors: Helmut Schwitala, der den Auftritt genoss.

Für eine besonders persönliche Note sorgte der Chor, indem er keine Programmhefte verteilte. Stattdessen wurde jedes Lied von einer Sängerin oder einem Sänger persönlich und auswendig mit Details zur Geschichte des Stücks angekündigt. Das italienische Liebeslied „Sto mi e milo“ erklärte Sänger Markus Berger damit ganz leicht mit einer alemannischen Übersetzung: „Schdoh glo hätt di de Milan“.

Am Ende des Abends wurde der Chor mit einem tosenden Applaus belohnt. Und wer im Publikum nicht so oder so schon gestanden hatte, der tat es spätestens bei den „Standing Ovations“.

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