Kandern Wachsen und attraktiv bleiben

Weiler Zeitung

Leitbildprozess: 20 Teilnehmer diskutieren über Ziele bei der Siedlungsentwicklung

Von Alexandra Günzschel

Im Zuge des Leitbildprozesses der Stadt Kandern wurden am Dienstag im Rathaussaal die Siedlungsentwicklung und die strukturpolitischen Ziele genauer unter die Lupe genommen. Zentralen Raum in der Diskussion nahm dabei der Wunsch nach Bevölkerungswachstum ein, um am Ende nicht abgehängt zu werden.

Kandern. Bei der Auftaktveranstaltung im Januar hatten sich recht viele Teilnehmer für ein städtebauliches Gesamtkonzept ausgesprochen. Aber auch die Stärkung von Handel und Gewerbe fand viele Fürsprecher. Den unverwechselbaren Charakter der Kernstadt und der Dörfer zu erhalten, ist ein weiteres Ziel, das schon im Zuge des Leitbildprozesses aus dem Jahr 2000 formuliert wurde. Viele andere Punkte wurden genannt und in den Vorschlagskatalog mit aufgenommen.

Die gesammelten Anregungen werden nach den Vertiefungsveranstaltungen mit interessierten Bürgern in dieser Woche vom Gemeinderat und mit Experten weiterberaten. Erste konkrete Maßnahmen sollen dann schon im Haushaltsplan für 2018 berücksichtigt werden.

Rund 20 Teilnehmer hatten sich am Dienstag im Rathaussaal eingefunden, um über die Siedlungsentwicklung zu diskutieren. Sie wünschten sich unter anderem mehr Aufenthaltsqualität – auch abseits der öffentlichen Plätze, sowie einen stärkeren Fokus auf Barrierefreiheit.

Ein Teilnehmer sprach sich dafür aus, bei einer Novellierung des Gewerbe- und Einzelhandelskonzepts auch mit Zielgrößen zu operieren, also zum Beispiel festzulegen, wie viel Kaufkraft in Zukunft maximal aus Kandern abfließen soll. Auch bei der Bevölkerungsentwicklung war der Teilnehmer für feste Zielgrößen, also etwa ein Wachstum um zehn Prozent. Man müsse Wohnraum schaffen, dann kämen die Menschen automatisch, war er sich sicher. „Das Bevölkerungswachstum ist der Dreh- und Angelpunkt. Davon hängt alles ab.“

Bei dem Ziel, neuen Wohnraum zu schaffen, soll allerdings darauf geachtet werden, nicht zu viel Fläche zu verbrauchen, so das allgemeine Credo. Es müsse sowieso begründet werden, wenn Platz in der Peripherie verbaut werden soll, merkte dazu Bürgermeister Christian Renkert an. Auch er war der Meinung, dass Wachstum eine gewisse Sicherheit biete, sodass sich die Versorgung vor Ort nicht verschlechtere.

Doch wie könnte ein vernünftiges Bevölkerungswachstum aussehen? Schnell war man sich einig, dass auch bezahlbarer Wohnraum für junge Familien geschaffen werden müsse, um einer Überalterung der Kanderner Bevölkerung gezielt entgegenzuwirken. Auch sozialer Wohnungsbau wurde in diesem Zusammenhang genannt. Darüber hinaus sollte der Erwerb von Eigentum erschwinglich bleiben, wurde angemahnt. Renkert schlug daraufhin vor, im Kanderner Stadtgebiet eher mehrgeschossig zu bauen und in den Ortsteilen mehr auf Einfamilienhäuser zu setzen. Die Gemeinderatsmitglieder Bernd Brohammer und Gabriele Weber sahen auch in den Ortsteilen Potenzial für viele Arten des Wohnens. Bei der Siedlungsentwicklung das Zusammenspiel mit einer guten ÖPNV-Anbindung im Blick zu haben, lautete ein weiterer Vorschlag.

Dennoch: Ein gewisser Grad an Überalterung wird sich wohl nicht vermeiden lassen. Daher wurde auch der Wunsch nach ambulanten Wohnformen und damit einhergehend einem verstärkten barrierefreien Bauen laut.

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