Im Riedlinger „Theater im Hof“ laufen die letzten Vorbereitungen für die kurze, aber gehaltvolle 24. Spielzeit unter dem ausladenden Blätterdach der 100-jährigen Kastanie. Von Walter Bronner Kandern-Riedlingen. Bei der Mitgliederversammlung des Fördervereins stellte Dieter Bitterli, Inhaber, Intendant und Regisseur des Privattheaters mit dem besonderem Flair, bereits das komplette Programm vor. Es hat, so Bitterli, „diesmal viel mit Sprache zu tun“ und ist zu einem ansehnlichen Teil auf junges und jüngstes Publikum ausgerichtet. Denn für Kinder von acht bis elf Jahren gibt es das dreitägige Mitmachprojekt „Wörter Wunder Witz und Welten“ mit dem prominenten Stuttgarter Slam-Poeten, Wortkünstler, Jugendbuch-Autor und Literatur-Dozenten Timo Brunke. Kindgerecht und spielerisch dürfen die jungen Teilnehmer Fragen nachspüren wie: Was ist Phantasie" Was kann man mit Sprache noch alles machen – über das gewöhnliche Reden und Schreiben hinaus" Und das Schönste: nach der amüsanten Vermittlung des poetischen Geheimwissens dürfen die Jungen und Mädchen ungehemmt, aber mit Methode schöpferischen Sinn und Unsinn mit Wörtern und Ideen treiben und ihre eigenen Texte verfassen. Projekttage sind: Donnerstag, 4., und Freitag, 5. August, jeweils von 9 bis 14 Uhr (mit Mittagsimbiss). Zum Abschluss am Samstag (6.) wird die Gruppe ihre fein gesponnenen Verse, Reime und Geschichten bei Saft und Sekt vor Geschwistern, Eltern und weiterem Publikum vortragen. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, baldige Anmeldungen deshalb erwünscht (Tel. 07626-972081). Die Gesamtkosten für alle drei Tage (einschließlich Imbiss und Getränke) betragen 35 Euro pro Kind. Für Kinder ist auch das neuerliche Gastspiel des Figurentheaters „Vagabu“ mit dem Stück „Allein auf der Welt“ (31. Juli) gedacht. Allerdings waren bei dessen letzten Riedlinger Auftritt die 60 erwachsenen Zuschauer gegenüber den 40 Kindern deutlich in der Überzahl. Weitere Events: Mathias Noack liest Joseph Conrads Erzählung „Jugend“ (30. Juli/1. August), Timo Brunke tritt solo mit Ausschnitten aus seinem „Orpheus Downtown“ auf (6. August), und wiederholt wird die musikalische Lesung „Der Spaziergang“ von Robert Walser mit Ueli Jäggi und Jürg Kienberger (10./11. August). Mit Sprache zu tun hat auch der Abschlussabend am 14. August, ein Gastkonzert der Gruppe „L‘ embelinaire“ aus dem Languedoc mit Liedern aus Okzitanien unter dem Motto „La mal coiffee“. Rasch erledigt waren die Regularien der Versammlung. Nach einer Rückschau Bitterlis, der besonders den 88 engagierten Einsatzkräften unter den insgesamt 135 Mitgliedern dankte, informierte Dorothea Koelbing-Bitterli über solide Finanzen, bei denen vor allem Mitgliedsbeiträge (2000 Euro) und Eintrittsgelder (17000 Euro) die Kosten der Spielzeit sichern. Mit einem soliden Rücklagenpolster (plus erwarteten Eintrittsgeldern) dürften auch die Aufwendungen der neuen Saison finanziell abgesichert sein. Nichts zu beanstanden hatte Revisorin Barbara Schwörer, und die von Detlev Stér erwirkte Entlastung und geleitete Wiederwahl des Vorstands war reine Formsache. Wahlen: Dieter Bitterli (Vorsitzender), Hans Gerhard Koelbing (Stellvertreter), Dorothea Koelbing-Bitterli (Schriftführerin und Kassiererin), Barbara Schwörer und Steve Batsford (Revisoren).