Ein zerstörtes Wohnhaus, etwa 350 000 Euro Sachschaden und vier leicht verletzte Feuerwehrleute: Das ist die Bilanz eines Großbrands, der sich am Samstagabend in Tannenkirch ereignet hat. Über 100 Feuerwehrleute waren im Einsatz. Von Claudia Bötsch Kandern-Tannenkirch. Als das Feuer ausbrach, befand sich eine Person im Anwesen. Sie konnte von Nachbarn rechtzeitig über den Brand informiert werden, so dass sie das Haus unverletzt verlassen konnte. Der Gebäudebrand mitten im Ort war am Samstag gegen 19.30 Uhr über Notruf gemeldet worden. Als die Feuerwehr eintraf, stand die Westseite des Gebäudes bereits im Vollbrand und der Dachstuhl des Wohnhauses in Flammen. Die Rauchsäule war schon von Weitem sichtbar. Aufgrund der starken Rauchentwicklung wurden die Anwohner gebeten, ihre Fenster und Türen geschlossen zu halten. Gefahr, dass das Feuer auf andere Gebäude übergriff, bestand indes nicht. Die Feuerwehr war mit rund 100 Einsatzkräften der Gesamtwehr Kandern, mit allen Abteilungen, der Feuerwehren Lörrach, Bad Bellingen und Schliengen, im Einsatz. Außerdem waren neben der Polizei das DRK mit zwei Rettungswagen sowie die Schnelleinsatzgruppe des Kreisverbands Müllheim mit insgesamt 30 Kräften vor Ort. Bei den Löscharbeiten, die bis gegen 3.30 Uhr nachts andauerten, wurden vier Angehörige der Feuerwehr leicht verletzt, drei von ihnen erlitten eine Kreislaufschwäche. Erst gegen elf Uhr am Sonntagvormittag beendete die Feuerwehr ihren Einsatz; während der nächtlichen Brandwache war das Feuer immer wieder aufgeflammt. Das Einfamilienhaus im knapp 900-Seelen-Ort Tannenkirch brannte völlig aus. Die Brandursache ist noch nicht bekannt. Der entstandene Sachschaden dürfte laut Polizei nach ersten Schätzungen etwa 350 000 Euro betragen. Zwei der Bewohner des Hauses kehrten am Samstagabend aus dem Urlaub zurück – und mussten mitansehen, wie ihr Haus in Flammen stand. Sie erlitten einen Schock und wurden vom DRK-Team betreut. Einsatzleiter Jens Probst, zweiter stellvertretender Kommandant der Feuerwehr Kandern, dankte allen Kräften für ihren Einsatz unter Extrem-Bedingungen: Rauchentwicklung und Hitze waren enorm. Die Atemschutzträger hatten mit 25 Kilogramm zusätzlichem Gewicht eine extreme physische Belastung auszuhalten. Die Einsatzleitung verwies auf die hervorragende Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Abteilungen der Feuerwehr, des DRK und der Polizei. Einen großen Dank richtete Probst aber auch an die Bevölkerung, „die uns gleich unterstützte“. „Die Hilfsbereitschaft der Tannenkircher Bevölkerung war einfach großartig“, betonte auch Brandmeister Michael Raab. „Schon als die ersten Einsatzkräfte eintrafen, unterstützten die Anwohner mit ihrer Ortskenntnis, gaben erste wichtige Informationen zum Brandort, und fragten sofort und in großer Zahl, wie sie uns helfen können.“ Die Lage im Wohngebiet mit nur einer Zufahrt von oben erschwerte den Einsatz der Wehrleute. Die Bürger brachten Getränke und später auch Essen für die Einsatzkräfte vorbei. „Auch haben die Anwohner sofort an die Bewohner gedacht, etwa daran, wo sie jetzt unterkommen“, lobte Raab die vorbildliche Dorfgemeinschaft. Am Abend vor Ort war auch Max Sütterlin, Wollbachs Ortsvorsteher. Er machte sich stellvertretend für Bürgermeister Christian Renkert ein Bild der Lage, der über das Wochenende im Kurzurlaub in der Schweiz war. Gleiches galt für Ortsvorsteher Fritz Höferlin, der zu dem Zeitpunkt mit dem Ortschaftsrat am Bodensee war.