Kandern Zwei Baugebiete auf den Weg gebracht

Weiler Zeitung
Egertenstraße in Wollbach: Auf der rechten Seite besteht bereits Wohnbebauung, auf der linken Seite befindet sich das Gebiet „Tieracker“, für das nun ein Bebauungsplan erstellt werden solll. Foto: Alexandra Günzschel Foto: Weiler Zeitung

Gemeinderat: In Feuerbach und Wollbach soll neues Bauland entstehen / Unmut über ungleiches Tempo

Kandern meint es offenbar ernst mit seinen Wachstumsbestrebungen, wie sie auch im Zuge des aktuellen Leitbildprozesses der Stadt betont wurden. Gleich zwei Bebauungspläne – für die Ortsteile Feuerbach und Wollbach – wurden am Montag im Gemeinderat auf den Weg gebracht. Es geht um eine Gesamtfläche von 4,4 Hektar.

Kandern. Die Wollbacher Erweiterungspläne kamen quasi „aus dem Nichts heraus“ aufs Tapet, während die Feuerbacher schon seit Jahren auf den Startschuss für ein Baugebiet warten. Dieser Umstand sorgte auch für Unmut im Ratsrund.

Baugebiet Feuerbach

Das Gebiet „Mittelberg/Tal“ mit einer Gesamtfläche von rund 1,6 Hektar liegt am nördlichen Ortsrand von Feuerbach. Einstimmig hat der Gemeinderat nun beschlossen, den Auftrag für die städtebaulichen Leistungen für 21 400 Euro zu vergeben. Weiterhin fallen 9600 Euro an Honorarkosten für den Umweltbericht sowie für die artenschutzrechtlichen Un-tersuchungen an. Im Haushalt stehen 30 000 Euro für diese Maßnahmen bereit. Die überplanmäßigen Kosten von 1000 Euro wurden genehmigt.

Sie sei extrem erleichtert, „dass dieses Ereignis endlich eintritt“, äußerte sich Gemeinderätin Kaja Wohlschlegel, auch im Namen der Freien Wähler-Fraktion. Immer wieder hatte sie in den vergangenen Jahren auf die Dringlichkeit hingewiesen, da in Feuerbach viele Bauwillige darauf warten, endlich loslegen zu dürfen. Auch Ortsvorsteher Martin Greiner bestätigte, dass er seit zwei Jahren eine Handvoll Bauwillige vertrösten muss. Wohlschlegel betonte deshalb, dass das Baugebiet in Feuerbach Priorität haben müsse.

Bürgermeister Christian Renkert versicherte, dass dies der Fall sei. Schon in den kommenden Wochen wolle die Stadt die überplanten Grundstücke erwerben, um eine zeitnahe Realisierung zu sichern.

Baugebiet Wollbach

Das potenzielle Baugebiet „Tieracker“ im Ortsteil Wollbach umfasst sogar 2,8 Hektar. Der Ortschaftsrat hat sich in der vergangenen Woche einstimmig für die Erstellung eines Bebauungsplans ausgesprochen (wir berichteten).

Allerdings müssen hierfür nun Gelder umgeschichtet werden. Der Bebauungsplan „Bolzplatz“ in der Waldeckstraße wird zugunsten der Wollbacher Pläne vertagt.

Gut 40 000 Euro sind für die städtebaulichen Leistungen zum Bebauungsplan sowie die Erstellung eines Umweltberichts eingeplant.

Renkert begründete die Eile mit den artenschutzrechtlichen Untersuchungen, für die die Vegetationsperiode bis zum Herbst genutzt werden soll. Erst danach könne man im kommenden Jahr in die Planung gehen.

Einige Gemeinderäte zeigten sich „überrascht“ vom schnellen Vorgehen. Grundsätzlich sei man für erschwingliche Bauplätze, erklärte Gabriele Weber für die SPD-Fraktion. Sie hätte sich aber mehr Hintergrundinformationen, insbesondere zur Finanzierung gewünscht. Weber mahnte außerdem ein städtebauliches Gesamtkonzept an.

Bernd Brohammer (Grüne) vermisste einen Gesamtflächennutzungsplan für das Stadtgebiet, um bei anderen Bebauungsplänen später nicht „handlungsunfähig“ zu sein. „Das sollte zumindest parallel laufen“, betonte er.

Max Sütterlin konnte die Überraschung vieler seiner Ratskollegen nicht verstehen. Über das Baugebiet sei bereits 2015 gesprochen worden, sagte der Ortsvorsteher von Wollbach. Nun habe sich die Chance ergeben, eine größere Fläche auf einen Schlag erwerben zu können.

Die Entscheidung für die Erstellung des Bebauungsplans fiel bei drei Gegenstimmen der Grünen-Fraktion und drei Enthaltungen aus dem Lager der Freien Wähler.

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