Gauger erinnerte zum Auftakt an den schon legendären Kopfstoß von Zinedine Zidane am 9. Juni 2006 gegen Marco Materazzi beim WM- Fußballspiel Frankreich gegen Italien, mit dem sich Zidane aus seiner Fußball-Laufbahn verabschiedete. Wegen des Kopfstoßes war Zidane vom Platz gestellt worden. „Ursprünglich war nicht bekannt, was Zidane zu dieser Tätlichkeit veranlasst hatte“, berichtete Hans-Martin Gauger. „Erst später erfuhr die Öffentlichkeit von der zutiefst beleidigenden Äußerung Materazzis.“
Hans-Martin Gauger nahm dies zum Anlass, um über grundlegende Unterschiede von Flüchen, Schimpfworten und Beleidigungen im Deutschen und in anderen Sprachen zu referieren. „Während wir im Deutschen normalerweise Ausdrücke verwenden, die sich auf Exkrementelles beziehen, gehen die Nachbarsprachen fast immer ins Sexuelle“, betonte Gauger. Bei schweren Beleidigungen richten diese sich häufig gegen weibliche Mitglieder der Familie des Beleidigten, wie auch im Falle Zidane - Materazzi. Solche Beleidigungen gelten in der Regel als Ehrverletzungen der Familie, die nicht hingenommen werden dürfen. Dabei ist das „F“-Wort inzwischen auch in der Jugendsprache angekommen, wo es mittlerweile sprachliches Allgemeingut geworden ist und nicht mehr als direkte Beleidigung wahrgenommen wird.