Kleines Wiesental Auf dem Weg zum schnellen Internet

Markgräfler Tagblatt
Eher schleppend funktionierendes Internet könnte im Kleinen Wiesental demnächst der Vergangenheit angehören. Foto: Archiv Foto: Markgräfler Tagblatt

Kleines Wiesental stimmt für Beitritt zum Zweckverband Breitbandversorgung

Kleines Wiesental (hf). Der erste Schritt zum schnellen Internet im Kleinen Wiesental ist getan. In der Sitzung am Mittwoch stimmte der Gemeinderat dem Beitritt zum Zweckverband Breitbandversorgung einstimmig zu. Die Anschlüsse an den Hauptachsen sollen bis 2018 realisiert sein.

Mit einer Übersichtskarte verdeutlichte Paul Kempf vom Landratsamt, dass das Kleine Wiesental in Sachen Internetversorgung im Landkreis „flächendeckend unterversorgt“ ist. Daher könne die Gemeinde beim Ausbau des schnellen Internets mit einer bevorzugten Behandlung rechnen, erläuterte Paul Kempf. Generell sei in der Förderrichtlinie vorgesehen, pro Gemeinde zwei Übergabestellen vom Backbone in das Ortsnetz bereit zu stellen. Im Kleinen Wiesental sind jetzt zehn Übergabepunkte in den Ortsteilen vorgesehen. Für die Versorgung aller Haushalte mit dem schnellen Internet – das heißt einer Übertragungsgeschwindigkeit von mindestens 50 Megabit pro Sekunde bis 2030 – gibt es technisch zwei Varianten. Bei FTTC (Fibre to the Curb) wird eine Glasfaserverbindung bis zum nächsten Kabelverteiler hergestellt, die Verbindung bis zum Haus erfolgt über ein Kupferkabel. Bei FTTB (Fibre tot he Building) wird eine Glasfaserverbindung bis zum Haus verlegt. Im Kleinen Wiesental sind die Entfernungen zwischen Kabelverteilern teilweise so weit, dass FTTC als Lösung nicht in Frage kommt, vorgesehen sind also Glasfaserverbindung bis zu den Haushalten.

Paul Kempf informierte, dass der Landkreis die Kosten für die Backbone-Verbindung übernimmt. Die Kosten für die Ortsnetze, die allerdings förderfähig sind, obliegen der Gemeinde. Das Gesamtnetz geht in das Eigentum des neuen Zweckverbands über, der dieses Netzwerkbetreibern zur Pacht anbietet. Nach einer Anlaufzeit, in der die Kosten überwiegen, soll sich ab 2019 das Netz durch Pachteinnahmen selbst tragen.

Die Kosten für den Vollausbau im Kleinen Wiesental werden sich voraussichtlich auf 4,5 Millionen Euro belaufen. Eine Förderung bis zu 90 Prozent der förderfähigen Kosten ist möglich. „Angesichts der Unterversorgung in der Gemeinde und der besonderen Geographie darf davon ausgegangen werden, dass der Gemeinde dieser Fördersatz gewährt wird“, erläuterte Paul Kempf. Der Beitritt zum Zweckverband kostet die Gemeinde 5000 Euro als Anschubfinanzierung des Zweckverbands. Hinzu kommen 15 000 Euro Beteiligung am Stammkapital, verteilt über drei Jahre.

Nach dem vorliegenden Zeitplan soll der Zweckverband Breitbandversorgung im September 2015 gegründet werden. Im Oktober diesen Jahres wird die Ausschreibung des Netzbetriebs erfolgen. Das Backbone und die lokalen Anschlüsse werden im Kleinen Wiesental entsprechend der Arbeiten am Backbone von Süden nach Norden – also von Wieslet über Tegernau nach Neuenweg – erfolgen. Der Vollausbau soll bis Ende 2018 abgeschlossen sein. Für die Hauseigentümer kann sich ein Kostenanteil für die Verlegung von der Grundstücksgrenze bis zum Haus ergeben. Die Höhe wird abhängig vom künftigen Netzbetreiber und dessen Verhandlungen mit dem Zweckverband sein. „Der Zweckverband wird sich natürlich stark dafür einsetzen, dass dieser Anteil bei allen Hausanschlüssen solidarisch gleich ist und sich im dreistelligen Bereich bewegt“, erklärte Paul Kempf.

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