Kleines Wiesental Begleitung bis zum Ende

Markgräfler Tagblatt
Die Hospizgruppe Schopfheim stellte sich bei einer Veranstaltung im Kleinen Wiesental vor: (von links) Jörg Würger (Langenau); Tina Schöne (Gresgen); Lore Barnet; Edwin Seger (Häg-Ehrsberg), Hiltrud Heim und Angelika Baumeister (Langenau). Foto: Gudrun Gehr Foto: Markgräfler Tagblatt

Infoabend: Ambulante Hospizgruppe Schopfheim stellt sich im Kleinen Wiesental vor

Die ambulante Hospizgruppe Schopfheim hatte am Dienstag zu einem Informationsabend zum Thema „Hospizarbeit im Kleinen Wiesental“ eingeladen.

Kleines Wiesental (gg). Die ambulante Hospizgruppe Schopfheim wird ihre Dienste künftig auch im Kleinen Wiesental anbieten. Koordinatorin Lore Barnet und vier ehrenamtliche Mitarbeiter stellten sich in den Räumlichkeiten der Arztpraxis Heim in Tegernau vor.

Lore Barnet dankte Hiltrud Heim, welche die Hospizbewegung mitträgt und unterstützt. „Auch im Kleinen Wiesental ist großer Bedarf an Hospizbetreuung“, sagte Heim. Die Schopfheimer Hospizgruppe begleitet Menschen auf der letzten Wegstrecke ihres Lebens, zuhause, in Pflegeheimen und im Krankenhaus. Eine Begleitung schließt das soziale Umfeld mit ein.

Schopfheimer Gruppe

Lore Barnet ist stolz auf das Anwachsen der Schopfheimer Gruppe auf mittlerweile 38 ehrenamtlich tätige Helfer. Die vier bei der Veranstaltung anwesenden Betreuer würden in der Nähe wohnen, und der „Menschenschlag“ im Kleinen Wiesental würde ihnen am Herzen liegen. Die Helfer könnten sich gut vorstellen, auch hier eingesetzt zu werden und haben keine Scheu, auch kleine Dörfer in bergiger Landschaft zu besuchen.

Die Anfänge

Die Hospizgruppe entstand Ende der 80er Jahre aus kleinen Anfängen heraus, zunächst im niederschwelligen Bereich. In der Region setzte sich der Landarzt Hans Viardot aus Tegernau schon länger stark für die Hospizarbeit ein. Die Gruppe sei noch nie so groß gewesen wie heute. Betreut würden Menschen vorwiegend im Bereich Schopfheim, oberes Wiesental und Steinen. Entscheidend sei, dass die Hausärzte, wie beispielsweise Hiltrud Heim, die Initiative ergreifen. Aufgabe der Ehrenamtlichen sei es, die letzte Phase im Leben Schwerkranker mitzugestalten und Angehörige zu entlasten. Die Hilfeleistung könne sehr facettenreich sein. Die Schweigepflicht der Hospizhelfer ist Grundvoraussetzung ihres Handelns.

Die Gruppe betreut ein regelmäßig stattfindendes Trauercafé in Schopfheim. Eine Anmeldung dafür ist nicht erforderlich. Ferner können sich Trauernde in einer geschlossenen Gruppe treffen.

Trägerschaft

Träger der Hospizgruppe ist das Diakonische Werk. Die Logistik des Werkes kann benutzt werden, die Ehrenamtlichen sind während der Begleitungen versichert und erhalten Aus- und Fortbildungen. Mittlerweile stehen der Gruppe drei Supervisoren zur Verfügung. Eine Finanzierung erfolgt ferner durch Fördergelder der Krankenkassen und durch Spenden. Für die begleiteten Menschen und deren Angehörige entstehen keine Kosten. Die Begleitung ist ein überkonfessionelles Angebot.

Ausbildung

Jörg Würger ist derzeit „Auszubildender“ der Schopfheimer Hospizgruppe. Seine theoretische Ausbildung findet an vier Wochenenden sowie in einer Praxisausbildung mit 45 abzuleistenden Stunden in einer sozialen Einrichtung statt. „Innerhalb der ersten Unterrichtsstunden mussten wir uns mit unserer eigenen Vergänglichkeit befassen und unsere eigene Trauerrede verfassen“, so Würger. „Sich selbst mit dem Sterben auseinandersetzen ist wichtig, damit man andere beim Sterben begleiten kann“. Ein weiterer Lehrinhalt ist die Kommunikation mit dem Sterbenden. „Ich dachte, ich diene anderen. Aber ich bemerkte bald, ich lerne hier viel über mich selbst.“

Einstellung

Bei der Veranstaltung äußerten sich die Helfer zu ihrem Ehrenamt. Dabei wurde deutlich: Der Dienst am Mitmenschen ist eine erfüllende Arbeit und tut auch den Helfern gut. Einer der Freiwilligen meinte: „Wenn ich nur eine Woche nicht helfen kann, fehlt mir schon etwas“.

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