Kleines Wiesental Bürger greifen Energieversorger unter die Arme

Markgräfler Tagblatt
Die Neuenweger prüfen derzeit, ob ein Nahwärmenetz für das Dorf rentabel ist. Foto: Archiv Foto: Markgräfler Tagblatt

Nahwärme: Neuenweger Bürger erheben in Zusammenarbeit mit der EWS Daten für ein mögliches Nahwärmenetz

Kleines Wiesental-Neuenweg (hf). Nachdem bei der Informationsveranstaltung zum Anschluss von Neuenweg an das Breitbandnetz überraschend von den Bürgern der Wunsch geäußert worden war, ein Nahwärmenetz im Dorf zu schaffen, wurden Möglichkeiten und Hindernisse am Montag im Ortschaft erörtert. Daniel Weiß von der EWS stellte ein mögliches Projekt vor.

Die anstehenden Tiefbauarbeiten für die Wasserversorgung in Neuenweg und den Anschluss an das Breitbandnetz könne man nutzen, um die Leitungen für ein Nahwärmenetz zu verlegen, hatten Bürger bei der Informationsveranstaltung von Paul Kempf argumentiert. Um die Bürger näher über ein solches Projekt zu informieren, hatte Ortsvorsteher Klaus Worms Daniel Weiß als Referenten eingeladen.

Anhand des Beispiels in Tegernau schilderte Weiß den Aufbau und den Ablauf eines Nahwärme-Projektes. „Damit ein solches Projekt wirtschaftlich betrieben werden kann, muss eine bestimmte Zahl von Wärme-Abnehmern gewonnen werden“, erläuterte Daniel Weiß. „In Tegernau – wie auch danach in Wies – waren wir positiv überrascht, wie viele Bürger bereit sind, sich an ein Nahwärmenetz anzuschließen.“

In Neuenweg gebe es jedoch einige Faktoren, die die Realisierung eines Nahwärme-Projektes erschweren. Zum einen gebe es keine Anhaltspunkte, wie viele Bürger an einem solchen Projekt interessiert sind. Daher sei auch nicht bekannt, ob ein Nahwärmenetz überhaupt wirtschaftlich betrieben werden könne.

Ein weiteres Hindernis bestehe darin, dass die Tiefbauarbeiten für die Wasserversorgung und die Verlegung der Breitbandkabel im Juli diesen Jahres ausgeschrieben werden müssen, um das Projekt in der vorgegebenen Zeit abarbeiten zu können. „Solange wir aber nicht wissen, ob es genügend Interesse an einem Nahwärme-Projekt in Neuenweg gibt, können wir uns nicht an dieser Ausschreibung beteiligen“, erklärte Daniel Weiß, „und ohne diese Beteiligung laufen wir Gefahr, nachher durch höhere Baukosten die Wirtschaftlichkeit des Projektes negativ zu beeinflussen.“ Das Interesse im Dorf an einem Nahwärmenetz sei schon groß, versicherten einige Bürger, die von dem Vorschlag, dass sich einige Nachbarn in privater Initiative zusammenschließen könnten, um im Dorf kleine Nachbarschafts-Netze aufzubauen, nicht begeistert waren.

Mehrere Bürger meldeten sich spontan, um in Eigeninitiative die Datenerhebung kurzfristig durchzuführen, damit die EWS ihre Tiefbau-Ausschreibung noch im Juli erledigen kann. Ortsvorsteher Klaus Worms bot den alten Bauhof im Dorf als möglichen Standort für eine Heizzentrale an.

Es wurde vereinbart, dass Daniel Weiß den freiwilligen Helfern Unterlagen zur Verfügung stellt, mit denen eine Bedarfsabklärung und die erforderliche Datenerhebung durchgeführt werden können. Ortsvorsteher Worms wird eine Karte des Dorfes mit der Lage der einzelnen Gebäude bereitstellen. Die Abstimmungen werden direkt zwischen den Neuenweger Bürgern und der EWS verlaufen.

Zum Abschluss informierte Daniel Weiß, dass interessierte Bürger am 25. Juli um 19 Uhr am Rathaus Tegernau die Heizzentrale besichtigen und sich näher informieren können.

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