Klingenfeld, assistiert von drei Konfirmanden, spielte einen Auszug aus einer SWF-Radiosendung vor, die zu diesen Vorfällen gesendet worden war. Der Rundfunk-Redakteur, dessen Interview-Anfrage vom damaligen Steinener Bürgermeister abschlägig beschieden worden war, rief daraufhin den Bürgermeister an, der ihm zu verstehen gab, dass man fünfzig Jahre nach diesen Ereignissen diese ruhen lassen sollte, dass jedenfalls die Verwaltung keine Veranlassung sehe, hier aktiv zu werden.
Danach wandten sich die jungen Leute an Hans-Georg Koger, den damaligen Ortsvorsteher in Hägelberg, der das Projekt nach Kräften unterstützte, und der dafür sorgte, dass ein Stein mit der von den Schülern entworfenen Inschrift versehen und im Wald aufgestellt wurde.
Noch erschütternder als der Bericht von Noe war die Umsetzung, welche die Konfirmanden nach der Auseinandersetzung mit dem Bericht hatten. Lautlos in einer Pantomime stellten sie das Geschehen dar. Gemeinsam schaufelten die jungen Leute im Wald, verbrachten ihre Freizeit zusammen, lernten sich kennen, sangen und tanzten, dann schickten einige die anderen weg und erschossen sie von hinten. In der Laurentiuskirche herrschte völlige Stille. Dann formierten sich die Konfirmanden vor dem Altar und gedachten namentlich jedes einzelnen der Erschossenen.