Ein geselliger Naturbursche

Auf 90 bewegte Jahre konnte Willi Zeh aus Bürchau an seinem Geburtstag am Sonntag zurückblicken.

Kleines Wiesental-Bürchau (bk). In der Stube auf dem idyllischen Hof in Oberbürchau, wo der Jubilar heute noch lebt, erblickte er am 21. Mai 1927 als ältester Sohn von sieben Geschwistern das Licht der Welt.

In Bürchau besuchte er fünf Jahre die Volksschule, bevor er an Ostern 1939 mit seinen Eltern nach Elbenschwand umzog.

Bald darauf wurde er zum Militär eingezogen.

Im August 1948 kam Willi Zeh nach 38 Monaten in französischer Gefangenschaft zurück auf den Hof der Großeltern nach Bürchau und begann in der Landwirtschaft zu arbeiten, die er bis 2001 aktiv betrieb. 38 Jahre lang war er auch Farrenhalter der Gemeinde.

In den Wintermonaten war Willi Zeh als Holzmacher im Gemeindewald beschäftigt. Daneben hat er dabei viele der Bäume gepflanzt, die heute im Bürchauer Wald stehen.

Als Gründungsmitglied des Gesangvereins Bürchau sang der Jubilar 28 Jahre im Chor. An einem Fest in Sallneck lernte er seine Frau Waltraud kennen. Im Herbst 1954 fand in Bürchau die Hochzeit statt. Zwei Töchter hat das Ehepaar: Judith, die ehemalige „Sonnhalden“-Wirtin, und Adelheid, mit deren Familie das Ehepaar Zeh im Haus in Oberbürchau lebt.

Mittlerweile ist der Stammbaum um zwei Enkelinnen, einen Enkel und zwei Urenkelinnen gewachsen, an denen der Jubilar große Freude hat.

Gerne hilft er noch mit beim Holz sägen und spalten, mostet die eigenen Äpfel, brennt Schnaps und ist im Garten tätig. In Bürchau ist der „Zeh Willi“ als echter Naturbursche bekannt, der sich nicht so leicht unterkriegen lässt. Vor zehn Jahren erlitt er bei einem Sturz vom Nussbaum etliche Knochenbrüche, die ihm auch heute noch Schmerzen bereiten. Dennoch ist es ihm am wohlsten, wenn er draußen sein kann. Regelmäßig ist der rüstige Jubilar zusammen mit seiner Frau unterwegs auf Tagesausfahrten mit dem Bus. Als geselliger Mensch freut er sich über Besuche von ehemaligen Feriengästen, und auch seine Enkel und Urenkel schauen regelmäßig bei ihm vorbei. Seinen Geburtstagtag feierte Willi Zeh im Kreise seiner Familie auf dem „Haldenhof“. Er war sehr beeindruckt, was seine Jungmannschaft für ihn auf die Beine stellte: Anhand der alten Fotoalben haben sie eine 45-minütige Filmdokumentation gefertigt von den vielen Stationen seines bewegten Lebens. Auch als Geschenk haben sich seine Liebsten etwas Besonderes einfallen lassen: In zwei Wochen besteigt Willi Zeh einen Zeppelin und startet zu einem Rundflug über den Bodensee.