Kleines Wiesental-Wieslet (hf). Zum Jubiläum der Initiative und anlässlich des Internationalen Museumstages erinnerte „Kunst und Kultur Kleines Wiesental“ (KuK) an den Wiesleter „Chunschtmoler“ Ernst Schleith mit einer Sonderausstellung im Wiesleter Schleith-Museum. Schleith war schon zu seiner Zeit ebenso verkannt, wie er es heute immer noch ist. Der Maler wurde 1871 in Wieslet geboren, wo er auch im Jahr 1940 verstarb. Seine zeichnerische Begabung wurde frühzeitig erkannt, und durch die Fürsprache seines Lehrers und des Wiesleter Pfarrers konnte er eine künstlerische Ausbildung an der Kunstgewerbeschule und dann an der Kunstakademie in Kalsruhe absolvieren. Nach mehreren Jahren in der Fremde kehrte er nach Kriegsende 1918 nach Wieslet zurück, wo er bis zu seinem Tod blieb. Der große Erfolg blieb dem Künstler versagt. Hatte er anfangs noch in Öl gemalt, ging er später aufgrund bitterer Arbeit fast vollständig zu Bleistift- oder Farbstiftzeichnungen über, von denen eine große Anzahl im Schleith-Museum bewundert werden können. Der „Chunschtmoler“ war nie verheiratet und lebte seit 1919 einsam in seinem Wiesleter Atelier – einer Dachkammer im Schulhaus, die ihm der damalige Bürgermeister Sütterlin zur Verfügung gestellte hatte. Schleith litt zeitlebens unter Depressionen, die er vielleicht mit den akribischen, fast fotorealistischen Bleistiftzeichnungen zu bannen versuchte. KuK besitzt mit über 90 Originalgemälden und -zeichnungen wohl die größte bekannte Schleith-Sammlung. Am vergangenen Sonntag führte Hans Viardot zum Museumstag durch das Schleith-Atelier, in dem jetzt 80 Gemälde und Zeichnungen des Malers ausgestellt sind. Bei seinen Führungen erinnerte Viardot an den Wiesleter Künstler und sein Werk, das eine weit größere Bekanntheit und Würdigung verdiene. In diesem Jahr kann die Initiative „Kunst und Kultur Kleines Wiesental“ auf 25 Jahre ihres Bestehens und insgesamt 115 Kunst-Ausstellungen und zahlreiche kulturelle Veranstaltungen in der Gemeinde sowie die vielbeachtete Herausgabe des Buches „Das Kleine Wiesental und seine Maler“ zurückblicken.