Die Leidenschaft für das Hobby teilt Brendlin übrigens mit seinem Enkel Julian. Der sei ein Naturtalent und habe die Fliegerei im Blut, sagt der Großvater anerkennend. Bruchlandungen gehören dazu Letzterer ist ein Tüftler, der stets mit Rat und Tat den Vereinsmitgliedern zur Seite steht und auch gerne mal in schlaflosen Nächten über technische Probleme sinniert, bis er eine Lösung gefunden hat. Das sagt der nur wenige Jahre jüngere Horst Ewert. Er bringt das Hobby auf eine kurze Formel: „Man kann dabei total abschalten, es ist wie Seelenklempnerei.“ Mit der Fliegerei können Interessierte auch im Rentenalter anfangen, betont er. Begonnen habe er mit Hubschraubern, weil es leicht aussah, „aber das ist keineswegs der Fall“, so Ewert. Brendlin habe ihm dann empfohlen, „Fläche zu fliegen“, also sich den Flugzeugen zu widmen. Lernen kann man das Steuern übrigens im Lehrer-Schüler-Betrieb, wie Schultheiß erklärt. Hierbei sind beide Fernsteuerungen miteinander verbunden, und der Lehrer greift bei Problemen sofort ein. In der Regel dauere es nur eine Saison, bis Anfänger die Grundlagen beherrschen.
Was den Messerschmitt-Piloten Metzger angeht, hätte durch Eingreifen vielleicht Schlimmeres verhindert werden können: Seine Bf 109 fliegt über den Baumwipfeln, ruhig brummt der Motor, noch scheint alles in Ordnung zu sein. Doch dann kippt der Flieger weg, der sich wegen seiner grau-blauen Lackierung kaum von der Farbe des bewölkten Himmels abhebt. Zum Entsetzen des Besitzers stürzt das Flugzeug in den Wald. „Solange keine tragenden Teile zerstört sind, lässt sich der Flieger reparieren“, meint Brendlin zuversichtlich, und für Metzger steht die Unfallursache schon fest: „Ich habe die Fluglage nicht mehr erkennen können.“ Aber auch für Schultheiß geht an diesem Tag nicht alles rund. Probleme mit der Pneumatik, die das Fahrwerk ein- und ausfährt, machen ihm fast einen Strich durch die Rechnung. „In unserem Hobby gibt es einerseits die Modellbauer und andererseits die Modellflieger“, sagt Brendlin schmunzelnd. An den Modellen gebe es jedenfalls immer was zu tun.