Kleines Wiesental „Herre“ und „Buure“ feierten

Markgräfler Tagblatt
„Blätzlihanseli“ sind neuerdings wieder in der „Krone“ zu sehen. Foto: Archiv Foto: Markgräfler Tagblatt

Wirtshausmuseum: Vortrag über die Tegernauer Fasnacht

Kleines Wiesental-Tegernau. „Die Tegernauer Fasnacht – eine historische Aufarbeitung“ heißt es am Sonntag, 19. Februar, um 11 Uhr beim nächsten „Krone“-Frühschoppen im Wirtshausmuseum.

Zu Gast ist der Volkskundler und Fasnachtsforscher Peter Müller aus Denzlingen, der schon viel über die schwäbisch-alemannische Fasnacht geschrieben hat. Auch die Kleinwiesentäler Fasnacht hat er erforscht und seine Erkenntnisse in dem Artikel „Tegernauer Fasnacht“ in „Das Markgräflerland“, Band 2014, publiziert.

Müller wird auf die für Tegernau typische Masken- und Wirtschaftsfasnacht mit dem Umherziehen der Maskierten von Gasthaus zu Gasthaus am Fasnachtdienstag, der sogenannten „Uscherete“ und auf das für das Tal typische gleichzeitige Feiern von „Herre- oder Pfaffefasnacht“ und „Buurefasnacht“, vor allem in den „wilden 20er Jahren“ und in der Nachkriegszeit, in den Wirtschaften „Ochsen“, „Krone“, „Löwen“ und „Alte Post“ eingehen.

Dieses Nebeneinander von katholischer „Uscherete“ und evangelischer „Buurefasnacht“ mit den Umzügen und dem Scheibenschlagen und seinen Sprüchen am Funkensonntag scheint ein Relikt aus vorreformatorischer Zeit zu sein. Anhand von alten Fotografien aus den Jahren 1913, 1926, 1930 und 1931 aus dem „Krone“-Archiv, amtlichen Polizeistundenübertretungen von 1905 und 1924, Sperrzeitverlängerungen von 1947 bis 1952 und erhaltenen Schnitzelbänken aus den Jahren 1929 und 1933 ergeben sich ausgelassene Fasnachtsveranstaltungen in voll besetzten Wirtschaften.

Neben Vollmasken, Clowns, Hexen, Teufeln und „Alti Wiibern“ waren vor allem die „Blätzlihanseli“ mit Pappmachélarve, Flickkostüm, Halskrause und Saublodere typisch, wie sie Peter Müller und Markus Wursthorn in den letzten Jahren bei der Tegernauer „Uscherete“ getragen haben.

Die Zeller Fasnacht wurde erstmals 1627 urkundlich erwähnt, scheint aber wesentlich älter als 390 Jahre zu sein. Über die Tegernauer „Uscherete“ kann nur gerätselt werden.

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