Kleines Wiesental Längere Windmessung beantragt

Markgräfler Tagblatt
Beim Energie-Vortrag von Alexander Sladek kam auch das Thema Windkraft auf. Foto: Heiner Fabry Foto: Markgräfler Tagblatt

Ist der Windpark auf dem Zeller Blauen „noch nicht ganz mausetot“?

Kleines Wiesental (hf). Bei dem Vortrag von Alexander Sladek in Tegernau über die Rekommunalisierung der Energienetze wurden aus dem Publikum Fragen zur Situation der Windkraft in der Region gestellt. In diesem Zusammenhang wies Bürgermeister Gerd Schönbett darauf hin, dass das Windpark-Projekt auf dem Zeller Blauen wohl „noch nicht ganz mausetot“ ist.

Gerd Schönbett erklärte in der Diskussion im Vorgriff auf die nächste Gemeinderatssitzung, dass von Seiten der EWS-Schönau ein Antrag vorliege, den Zugriff auf kommunale Flächen für den Abschluss von Gestattungsverträgen sowie für Windmessungen von den vertraglich vereinbarten drei Monaten nach Inkrafttreten des Teilflächennutzungsplans Wind auf neu zwölf Monate zu verlängern. Einem entsprechenden Antrag der EWS wurde im Mai in Zell und Häg-Ehrsberg bereits zugestimmt. Die EWS-Schönau bestätigte auf Anfrage, dass Hintergrund des Antrags ist, sich die Option offenzuhalten, neue Windmessungen auf dem Gebiet des Zeller Blauen durchzuführen. „Wir haben bisher nicht unerhebliche Mittel in den Teilflächennutzungsplan Wind und die Windmessungen auf den Gemarkungen Zell, Häg-Ehrsberg und dem Kleinen Wiesental investiert“, verlautete aus der EWS, „und wir prüfen derzeit, ob es sinnvoll sein kann, noch einmal neue Windmessungen durchzuführen, bevor ein Windpark-Projekt auf dem Zeller Blauen endgültig eingestellt werden muss.“

Eine weitere Anfrage aus dem Publikum bezog sich auf den Sachstand beim Windpark Rohrenkopf in Gersbach auf Gemarkung Schopfheim. Derzeit werde noch darüber diskutiert, ob die Mindestabstände der Windkraftanlagen von derzeit 700 Metern auf 1000 Metern erhöht werden sollen, berichtete Sladek.

„Sollte ein Mindestabstand von 1000 Metern eingehalten werden müssen, würde sich die für Windkraftanlagen ausgewiesene Konzentrationsfläche weiter reduzieren“, so der EWS-Vorstand weiter. Der wirtschaftliche Betrieb eines Windparks sei zwar auch mit der reduzierten Fläche realisierbar, erklärte Alexander Sladek, aber angesichts der gesetzlichen Forderung, für die Windkraft in den Kommunen „substanziell Raum zu schaffen“, könnten sich daraus juristische Komplikationen ergeben. „Bei einer weiteren Reduktion der Konzentrationsfläche wird der Forderung ‚substanziell Raum zu schaffen‘ nicht mehr Rechnung getragen“, führte der EWS-Vorstand aus. Daraus könne sich das Risiko ergeben, dass der Teilflächennutzungsplan Wind der Stadt Schopfheim in seiner Gesamtheit juristisch anfechtbar werde.

Sollten andere Investoren gegen den Plan klagen, könnte im schlimmsten Fall der gesamte Plan seine juristische Verbindlichkeit verlieren. Daraus ergäbe sich für die Stadt eine Situation, als wenn sie gar keinen Flächennutzungsplan Wind hätte und somit Windkraftanlagen auf allen Flächen errichtet werden könnten.

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